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Büromode auf dem Prüfstand

Leger im Kapuzenpulli oder doch lieber das Comeback des Blazers? Während Pandemie und Homeoffice wurde so manche (ungeschriebene) Kleiderordnung ganz nebenbei gelockert. Jetzt stellt sich für Büro-Rück­kehrende nach langen Homeoffice-Zeiten die Frage, was modisch geht.

Die Unternehmensberatung BearingPoint hat in einer Studie mit 1000 Befragten einen stärkeren Hang zur Gemütlichkeit festgestellt:

  • 62% wollen künftig im Büro T-Shirt oder Sweatshirt tragen.
  • Branchenübergreifend sehen sich nur noch unter 2% zukünftig täglich mit Krawatte oder Halstuch am Schreibtisch.

Woran sich allerdings nichts ändert: Für Termine mit Vorgesetzten und Geschäftspartnern ist weiterhin formellere Bürokleidung bzw. das Anpassen an das modische Level des Gegenübers angesagt.

 

Der Dresscode als Ausdruck der Unternehmenskultur

Unter den Befragten strittig ist dagegen, ob Unternehmen einen festen Dresscode verabschieden sollten. „Die Diskussion um den ‚richtigen’ Dresscode erfüllt alle Merkmale eines Stellvertreterkrieges. Im wahren Kampf wird um die agile Transformation unserer Arbeitswelten gerungen“, kommentiert BearingPoint. Heißt: Unternehmen sollen einerseits modern und agil sein, ausgedrückt auch in Form legerer Arbeitskleidung, an die sich Mitarbeitende spätestens während des Homeoffice in der Pandemie gewöhnt haben. Allerdings gilt der klassische Business-Look weiterhin als Weg, um nach außen, also gegenüber Kunden und Partnern, professionell und kompetent aufzutreten.

Bearing Point gibt zur Lösung dieses „Dresscode-Dilemmas“ drei Ratschläge:

  • Anlassbezogene Dresscodes definieren: Den einen Dresscode wird es nicht mehr geben. Stattdessen müssen verschiedene Dresscodes anlassbezogen bestimmt und mit der Belegschaft ausgehandelt werden. Nur so lasse sich der Widerspruch zwischen einem „Casual“ im Homeoffice und einem „Semi Formal Business“ im Termin mit Geschäftspartnern lösen.
  • Dresscodes zum Thema machen: Regeln etablierten sich nicht von selbst, Unternehmen müssten die Diskussion um den postpandemischen Büro-Look gemeinsam mit der Belegschaft führen. Der Zweck bestimmter Bürokleidung muss demnach erkannt und akzeptiert werden, bspw. um die Marktpositionierung oder das Unternehmens-Image zu unterstreichen und zu sichern.
  • Dresscodes für die hybride Arbeitswelt: In einer hybriden Arbeitswelt, so BearingPoint, müsse die Bürokleidung „die kulturell in der Organisation angestrebte Wertigkeit auch ausdrücken, wenn Mitarbeitende im Büro und im Homeoffice zusammenarbeiten und sich ggf. nur über Videokonferenzen gegenseitig sehen können“. Dazu gehöre auch, die Mitarbeitenden technisch passend auszustatten (Licht, Kamera), damit sie sichtbar an Videokonferenzen teilnehmen können.

Die Textilindustrie hat sich indes bereits auf einen „hybriden“ Business-Look eingestellt: „Workleisure“ heißt die neue Mode, die aussieht wie Bürokleidung, sich aber trägt wie bequeme Freizeitkleidung.

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