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Bonnier spendet 250.000 Euro an Förderverein Buch

Finanzspritze aus der Branche für die Branche: Die deutschen Bonnier Verlage Ars Edition, Carlsen, Hörbuch Hamburg, Münchner Verlagsgruppe, Piper, Thienemann-Esslinger und Ullstein spenden 250.000 Euro an den Förderverein Buch e.V. Die Spendensumme soll möglichst vielen Teilnehmern der Buchbranche – Autoren und Übersetzern, Schauspielern, Illustratoren sowie Buchhandlungen – zu Gute kommen, heißt es in einer Unternehmensmeldung.

Demnach sollen mit einem „Bonnier-Fördertopf“ ausschließlich Veranstaltungen finanziert werden, die sich im Rahmen der coronabedingten Hygienemaßnahmen nicht wie gewohnt durchführen lassen, begründet Bonnier Media Deutschland. Aktuell würden Lesungen unter anderem daran scheitern, weil die sanitären Restriktionen deutlich weniger Publikum in den Buchhandlungen zuließen. Folglich stünden „erheblich weniger Einnahmen als üblich“ zur Verfügung, was es vielen Buchhandlungen und Veranstaltern schwer bis unmöglich mache, die Honorare und die Reisekosten der Autoren und Autorinnen zu refinanzieren.

Diese „finanzielle Lücke“ für viele Veranstaltungen will Bonnier Media mit seinem neuen Lesungsfonds schließen. Das Geld soll wie folgt verteilt werden:

  • Autoren, Übersetzer, Schauspieler und Illustratoren können sich partnerschaftlich mit Buchhandlungen beim Förderverein Buch e.V. melden und dort ein Auftrittshonorar in Höhe von 500 Euro pro Lesung/Veranstaltung beantragen. Diese Förderung kommt in voller Höhe den Auftretenden als Honorar zugute. 
  • Mit dieser Unterstützung sollen in den nächsten Wochen und Monaten wieder Lesungen und Veranstaltungen ermöglicht werden, die sich sonst mit geringeren Zuhörerzahlen und Veranstaltungseinnahmen nicht rechnen würden.
  • Der Lesungsfonds steht ab sofort zur Verfügung. Unter www.foerderverein-buch.de können sich Interessierte über die Beantragung informieren.

Mit ihrer Spende wollen die deutschen Bonnier-Verlage nach eigenen Angaben „die finanziellen Spielräume, die sich aus der Senkung der Mehrwertsteuer ergeben, sinnvoll für die ganze Branche nutzen“. Eine Weitergabe der kurzfristig reduzierten Mehrwertsteuer an Buchkäufer würde bei einem meist geringen Preisvorteil einen hohen Aufwand (u.a. doppeltes Um-Etikettieren aller Lagerbestände) bedeuten, heißt es weiter. „Wir würden uns freuen, wenn mit dem Geld in den nächsten Wochen und Monaten bis zu 500 Veranstaltungen stattfinden, auch wenn nach wie vor Abstandsregeln gelten und die Veranstaltungsbudgets äußerst knapp bemessen sind“, erklärt Renate Herre, verlegerische Geschäftsführerin des Carlsen Verlags, stellvertretend für die spendenden Bonnier Verlage.

Die Idee zu dieser Art der Weitergabe der reduzierten Mehrwertsteuer sei in Gesprächen zwischen den Bonnier Verlagen sowie einem ehrenamtlichem Gremium des Netzwerk Autorenrechte zustande gekommen. Zum Gremium gehören: Nina George (Schriftstellerin, Präsidentin des EWC), Patricia Klobusiczky (Übersetzerin, Vorsitzende des VdÜ), Gino Leineweber (Autor, Schatzmeister des Förderverein Buch e.V.), Prof. Dr. Carlos Collado Seidel (Autor, ehm. PEN-Generalsekretär) sowie Jens J. Kramer (Schriftsteller, Vorsitzender Syndikat e.V.). 

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