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Bilanz Buchmesse Guadalajara

Deutschland als Gastland der 25. Feria Internacional del Libro Guadalajara (FIL) feierte in Mexiko einen rauschenden Erfolg. Die wichtigste spanischsprachige Buchmesse ging gestern nach neun Tagen mit über 650.000 Besuchern und 1.935 Verlagen aus 43 Ländern, darunter aus Spanien, den USA und Frankreich zu Ende. Das mexikanische Publikum empfing die deutschen Autoren mit offenen Armen. Das bewegende Gespräch zwischen den Nobelpreisträgern Herta Müller und Mario Vargas Llosa setzte mit 2.500 Besuchern gleich zu Anfang einen glanzvollen Auftakt. Alle 25 Autoren, darunter Monika Maron, Rüdiger Safranski, Wladimir Kaminer, Doris Dörrie, Peter Stamm, Raul Zelik sowie die Illustratoren Jutta Bauer, Birte Müller und Reinhard Kleist wurden mit großem Interesse empfangen.
 
Die insgesamt 50 Literatur- und Fachveranstaltungen zogen rund 8.500 Besucher an und verhalfen der deutschen Literatur zu einer deutlich erhöhten Aufmerksamkeit in der lateinamerikanischen Buchszene. Am deutschen Pavillon präsentierten sich 42 Einzelaussteller. Neben deutschen Institutionen wie dem Goethe-Institut und dem DAAD kamen die Verlage vorwiegend aus den Bereichen Kinder- und Jugendbuch, Belletristik, Deutsch als Fremdsprache, Geisteswissenschaften und Theologie. Daneben wurden sechs Buchkollektionen gezeigt, die alle große Aufmerksamkeit erregten. Die drei Buchhandlungen am Stand waren sehr zufrieden mit den Verkäufen deutschsprachiger und übersetzter Literatur. 20 Verlagsvertreter waren persönlich angereist und konnten hier neue Kontakte zu lateinamerikanischen Firmen knüpfen sowie sich im Fachprogramm präsentieren. Der Wissensaustausch zwischen den Märkten war eines der Hauptziele des Gastland-Auftritts. So informierte etwa eine Podiumsdiskussion über den Trend, Lizenzen ins Spanische direkt an lateinamerikanische Verlage zu verkaufen, anstatt wie bislang über die oftmals in Spanien beheimateten Verlagszentralen zu gehen. Diesen Trend bestätigte die zahlreiche Präsenz der anwesenden Rights Manager etwa von Ars Edition, Vandenhoeck & Ruprecht, Tessloff und Herder.
 
Am Stand hatten sich die „Poesie-Bäume“ – künstlerische Installationen mit meterhohen Baumkonstruktionen –  und die Textbox – ein gläsernes Studio, in dem die Poeten Bas Böttcher und Dalibor auftraten –  zu Publikumsmagneten entwickelt. Am Ende der Messe hingen alle sechs Bäume voll beschriebener Blätter, auf denen Besucher ihre Eindrücke notierten. Vertreter der über 500 akkreditierten Medien filmten und fotografierten ständig. Podiumsdiskussionen im Veranstaltungsareal des „Rincón Literario“ brachten Dynamik in den deutschen Pavillon. Auf der sogenannten Explanada vor den Messehallen ging jeweils abends nach Messeschluss das Fest mit tausenden Besuchern weiter. Musikgruppen wie „Kellerkommando“, „The Notwist“, „Stereo Total“ und „Super 700“, die beim Eröffnungskonzert auftraten, waren Live-Beispiele für vielfältige Musikstile aus Deutschland. Mexikanische Musiker traten gemeinsam mit deutschen Kollegen auf, wie etwa mit Wladimir Kaminer und seiner Russendisko oder mit der Band „Superpitcher“. Insgesamt begeisterten über 100 Veranstaltungen mit Autoren, Illustratoren und Musikern das mexikanische Publikum. In zahlreichen Museen Guadalajaras hatte das Goethe-Institut Partner für Kunstausstellungen gefunden. Das akademische Programm in der Universität von Guadalajara und eine Filmreihe rundeten das Programm ab.
 
Hinter dem Erfolg dieses bislang größten deutschen Gastlandauftritts in Mexiko stehen viele Akteure: Unter der Koordination der deutschen Botschaft in Mexico-City entwickelten die Frankfurter Buchmesse, das Goethe-Institut Mexico-City, der DAAD und weitere Organisationen ihre Programme. Der Gastlandauftritt wurde ermöglicht dank der Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland.
 
„Deutschland gibt nun den Stab mit einem sehr guten Gefühl an Chile weiter; zufrieden auch damit, dass die Sprachbarrieren überwunden wurden und es für Kultur keine Grenzen gibt. Mission erfüllt: Dank einer sehr guten Zusammenarbeit und den gemeinsamen Anstrengungen ganz unterschiedlicher deutscher Institutionen wurde ein großartiges Ergebnis erzielt. Wir sind überwältigt von der positiven Resonanz des Publikums. Die FIL in Guadalajara 2011 ist für Deutschland eine Erfolgsgeschichte“, so der deutsche Botschafter in Mexiko, Dr. Edmund Duckwitz. Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, ergänzt: „Mit Deutschland als Gastland der weltweit größten spanischsprachigen Buchmesse wurde eine neue Qualität des Austauschs zwischen deutschen und spanischsprachigen Verlagen erreicht.“

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