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Benjamin Quaderer über »Für immer die Alpen«

In den aktuellen Frühjahrs-Programmen finden sich zahlreiche Romandebüts deutschsprachiger Autoren. buchreport stellt 14 dieser Newcomer in Steckbriefen vor. Heute: Benjamin Quaderer

Benjamin Quaderer, geboren 1989 in Feldkirch, Österreich, und aufgewachsen in Liechtenstein, studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim und in Wien. Er war Mitherausgeber der Literaturzeitschrift „Bella triste“ und Teil der künstlerischen Leitung von „Prosanova 2014 – Festival für junge Literatur“. „Für immer die Alpen“ (Luchterhand) ist sein erster Roman. Für einen Auszug daraus erhielt er den 2. Preis beim Open Mike 2016 und ein Arbeitsstipendium des Berliner Senats. (Foto: Jans Oellermann)

Mein Roman in drei Sätzen

Ein Mann, der aus dem Fürstentum Liechtenstein stammt, stiehlt Kundendaten bei der größten heimischen Bank und verkauft die Daten an den Bundesnachrichtendienst. Den Kleinstaat führt das in eine Steueraffäre von nie dagewesenem Ausmaß, den Datendieb in ein Zeugenschutzprogramm. Von dort aus greift er zu Stift und Papier um zu erzählen, wieso er getan hat, was er getan hat.

Mein Weg zu Luchterhand

Über eine Agentur.

Das Verdienst meines Lektors

Plötzlich mit jemandem am Text arbeiten zu können, mit dem ich vorher die meiste Zeit alleine verbracht habe, war ein bisschen so, als hätte jemand in einem stockdunklen Raum plötzlich das Licht angemacht. Im ersten Moment hat das geblendet, mit der Zeit aber habe ich viel besser gesehen als vorher. Dafür bin ich Christof Bultmann unendlich dankbar.

Mein Eindruck von Literaturbetrieb und Buchbranche

Gut.

Meine Lieblingsbuchhandlung

Buchhafen Berlin.

Mein Lieblingsautor

Keine Ahnung. Ein Buch, das ich zuletzt sehr beeindruckend fand, war Lost Children Archive von Valeria Luiselli.

So lese ich

Immer mit einem Bleistift, mit dem ich Sätze unterstreiche, von denen ich denke, dass sie es wert sind, unterstrichen zu werden. Meistens schaue ich diese Unterstreichungen nie wieder an, aber das Unterstreichen an sich vermittelt mir ein gutes Gefühl.

Schreiben ist für mich …

… eine Tätigkeit, die manchmal Spaß macht und meistens nicht.

Wenn ich nicht gerade schreibe …

… schaue ich mir Sachen an. 

Warum haben Sie dieses Debüt ins Programm genommen?

Benjamin Quaderers Roman ist ein echtes Ereignis. Er ist auf sehr souveräne Weise klassisch erzählt, reflektiert aber auch die Beschränkungen dieses Erzählens – und schlägt daraus hinreißend unterhaltsam Kapital. Seinen Protagonisten wird man so schnell nicht vergessen, ein Hochstapler, den man unbedingt mögen wird, und je mehr man ihn mag, desto mehr ist man Komplize seines Betrugs.

Christof Bultmann, Lektor

 

Debütanten im Frühjahr 2020 – im buchreport.magazin 01/2020

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