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Bayerischer Buchpreis 2017 geht an Franzobel

Michael Then, Knut Cordsen, Tomi Ungerer, Franzobel, Andreas Reckwitz, Thea Dorn, Svenja Flaßpöhler, Ilse Aigner © Julia Müller

„Die radikale Grenzüberschreitung, sprachlich, erzählerisch, inhaltlich“ – mit diesem Loblied für „Das Floß der Medusa“ (Zsolnay) überreicht die Jury den goldenen Löwen des Bayrischen Buchpreises in der Kategorie Belletristik vor 400 Gästen an Franzobel. Der Roman konfrontiere den Leser „virtuos“ mit seinen eigenen Abgründen. 

Franzobel gemeinsam mit Michael Then, Vorsitzender des Börsenvereins Landesverband Bayern © Julia Müller

Als besten Sachbuch wurde Andreas Reckwitz für sein Buch „Die Gesellschaft der Singularitäten“ (Suhrkamp) ausgezeichnet. „Andreas Reckwitz liefert uns einen wertvollen, originellen Schlüssel für das Verständnis unserer spätmodernen Existenz. Seit langem war Soziologie nicht mehr so aufregend“, so die Begründung der Jury.

Die beiden ausgezeichneten Autoren erhalten jeweils 10.000 Euro sowie eine Preisfigur aus Nymphenburger Porzellan in Form eines Löwen.

Preisträger in der Kategorie "Sachbuch" Andreas Reckwitz. © Julia Müller

Preisträger in der Kategorie „Sachbuch“ Andreas Reckwitz. © Julia Müller

Für sein herausragendes Lebenswerk erhält Tomi Ungerer den Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten. „Tomi Ungerer hat uns mit kindlichem, aber nie naivem Witz und in vielerlei Gestalten seine Botschaft der Offenheit und Toleranz nähergebracht“, erklärte die stellvertretende Ministerpräsidentin und Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie Ilse Aigner bei der Preisvergabe. Er sei „ein präziser Kartograph der unterschiedlichsten Lebenswelten unserer westlichen Kultur“, gebe dabei aber keine festen Wege vor, sondern lade sein Publikum ein, eigene Wege zu gehen.

Der Ehrenpreisträger Tomi Ungerer. © Julia Müller

Der Ehrenpreisträger Tomi Ungerer.
© Julia Müller

Der Jury gehören die Autorin und Kritikerin Thea Dorn, die Journalistin und derzeit leitende Redakteurin bei Deutschlandfunk Kultur Svenja Flaßpöhler und der Kulturredakteur des Bayerischen Rundfunks Knut Cordsen an.
 
Neben dem Buch waren „Justizpalast“ von Petra Morsbach (Knaus) sowie „Das Genie“ von Klaus Cäsar Zehrer (Diogenes) im Finale für die Auszeichnung in der Kategorie Belletristik. In der Kategorie Sachbuch hatten es auch „Die Farbe Rot“ von Gerd Koenen (C. H. Beck) sowie „Blau“ von Jürgen Goldstein (Matthes & Seitz Berlin) auf die Shortlist geschafft.

Das Moderatoren Trio. Von links: Svenja Flaßpöhler, Thea Dorn und Knut Cordsen.

Das Moderatoren Trio. Von links: Svenja Flaßpöhler, Thea Dorn und Knut Cordsen.

Der Bayerische Buchpreis wurde zum vierten Mal vergeben. Erstmals fand in diesem Jahr auch ein Publikums-Voting statt, zu dem der Bayerische Rundfunk auf seiner Website einlud. Der Preis wird vom Landesverband Bayern des Börsenvereins veranstaltet und vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie gefördert. Medienpartner sind der Bayerische Rundfunk und „Die Zeit“. Förderer sind das PS-Sparen der bayerischen Sparkassen, Media Control und der Verein zur Leseförderung.
 

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