Audio-Streaming: Auch in Zukunft Gehör finden

Jan Weitendorf von Hacht: „Was passieren müsste, damit sich das Streaming für die Hörbuchverlage lohnt: Es müsste von der Musikindustrie erkannt werden, dass das Hörbuch einen anderen Wert haben muss, da unsere Hörbuchtitel im Vergleich zur Musikindustrie nicht mehrfach gehört werden. Außerdem müsste die Auffindbarkeit der Hörbücher deutlich attraktiver gestaltet werden. Beim Hörbuch gibt es im Vergleich zur Musik viele weitere Kategorisierungen (nicht nur das Musikgenre, sondern das Genre, die Altersklasse, Hörspiel oder Lesung etc.).“ (Foto: privat)

Das Streaming von Hörbüchern hat 2021 um 32% gegenüber Vorjahr zugenommen, das Segment wächst im Vergleich zu Download- und physischen Angeboten damit am stärksten. Das geht aus dem „Hörbuch Kompass“ hervor, mit dem der Marktforscher Media Control und die Börsenvereins-IG Hörbuch fortan regelmäßig den deutschen Hörbuchmarkt inklusive des Streamings vermessen wollen. Weitere Kennzahlen der Erhebung:

• Der Umsatz mit Hörbüchern ist 2021 um 12% auf insgesamt 280,2 Mio Euro gestiegen. Damit setzt sich das Wachstum aus dem Vorjahr fort.
• Downloads verzeichneten ein Plus von 17% (2020 ebenfalls 17%). Sie bilden mit 45% Umsatzanteil den größten Teil des Hörbuchmarktes.
• Der Umsatz von Hörbüchern auf CD ist 2021 hingegen um 12% gesunken, nach bereits –14% im Jahr 2020. Der Marktanteil fällt schnell: Machten physische Titel 2019 noch 40% des Umsatzes mit Hörbüchern aus, waren es 2021 nur noch 23%.

Das ewige Hadern mit der Streaming-Monetarisierung

Der zu Bonnier gehörende Hörbuch-Streaming-Anbieter BookBeat, der gerade nach Spanien und Italien expandiert, liefert weitere aktuelle Einsichten zu den Nutzern der digitalen Audio-Angebote: Der Streaming-Boom sei stark durch eine junge, weibliche Zielgruppe geprägt. In den vergangenen 2 Jahren seien über 60% der neuen Abonnentinnen und Abonnenten auf der Plattform zwischen 18 und 34 Jahre alt gewesen – knapp 70% waren Frauen.

Wie gehen die Hörbuchverlage mit der Entwicklung um?