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»Nicht warten, sondern mitwirken«

Börsenvereins-Geschäftsführer Alexander Skipis, Vorsteherin Karin Schmidt-Friderichs, Pressesprecher Thomas Koch bei der Auftaktsitzung zu den Buchtagen@home.

Die Buchtage finden auch 2020 statt – allerdings nicht wie üblich als dreitägiger Kongress in Berlin, sondern als interaktive Online-Reihe, mit der der Börsenverein den Sommer über zum virtuellen Austausch über Fach- und Branchenthemen einlädt. Den Auftakt machte eine Talkrunde mit Börsenvereins-Vorsteherin Karin Schmidt-Friderichs und Hauptgeschäftsführer Alexander Skipis.

In der Zeit der Krise habe der „trotzige Mut des Handels“ sehr geholfen, so Schmidt-Friderichs. Man habe gelernt, Vertrauen in die eigene Teams und die Kompetenz zu haben, um Probleme zu lösen. Trotz aller noch herrschender Unsicherheiten lobt sie den digitalen Schub in der Branche und ihre „Aufbruchstimmung“. Jetzt brauche es, unter anderem mit Blick auf die Buchmesse, erneut den „Mut zum Prototyping“.

Auch die Verbandsarbeit habe sich in den letzten Monaten in „Turbobeschleunigung“ entwickelt, ergänzt Skipis. Mit Blick auf die erfolgten Hilfsmaßnahmen, die Wiedereröffnung der Läden und weitere Unterstützungen, um wieder ins normale Leben zurückzukehren, sei der Verband „sehr zufrieden“, was er politisch erreicht habe. Wenn sich alles weiterhin so entwickle, könnte die Branche zum Jahresende mit einem Umsatzminus von 4 bis 5% abschließen – und mit einem blauen Auge davonkommen.

»Wir brauchen den Trommelwirbel«

Dennoch: Abzusehen ist nicht, wie sich das kommende Jahr entwickelt, und das bleibt auch in Sachen Frankfurter Buchmesse die große Unbekannte. Die Entscheidung, die Messe trotz Gegenstimmen seitens der großen Verlage dennoch auszurichten, sei aber richtig, so Skipis: „Sicherer ist es immer, alles abzusagen, aber dann kann auch nichts Positives passieren. Wir brauchen den Herbst und den Trommelwirbel.“ Die Leipziger Buchmesse habe bereits „wahnsinnig gefehlt“, da gelte es jetzt, „nicht zu warten, wie sich die Zukunft gestaltet, sondern daran mitzuwirken“, und alles auszuprobieren, „was ein analoger Anker für das Digitale sein kann“.

Aktuell sei der Verband darum bemüht, den „Domino-Effekt der Absagen umzukehren“ und große Verlage doch auf die Messe zu holen. Am digitalen Konzept für die Messe wird derzeit noch gefeilt. Der Verband will in rund 3 Wochen die Details präsentieren.

Arbeiten an einem Orientierungssystem

Auch das Orientierungssystem, mit dem die Börsenvereins-Tochter MVB mehr Service für Leser anbieten will, will der Verband zur Buchmesse präsentieren. Es soll Leser dabei unterstützen, sich besser bei der Buchauswahl orientieren und das passende Buch für den eigenen Lesegeschmack zu finden. Die Systematik soll sowohl in das Vorschausystem VLB-tix überführt werden als auch Vorbildfunktion für die Gestaltung in Buchhandlungen sein. Der Börsenverein plant daher eine Musterbuchhandlung auf der Messe einzurichten, die zeigen soll, wie sich das Orientierungskonzept auf die Ladengestaltung und Warensortierung auswirken kann. In den kommenden Wochen will der Verband per Webinar über das Orientierungssystem und die zugrundeliegenden Daten informieren.

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