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Konkurrenz und Kreativität

Der Wandel der Verlage unter dem Einfluss des Internets und der digitalen Medien ist inzwischen ein zentrales Thema der Branche. Sowohl Fach- als auch Publikumsverlage und Buchhandlungen entdecken die Vorzüge des Mitmach-Web 2.0 und starten Communities und Blogs. buchreport.de stellt die Köpfe hinter den wichtigsten Web 2.0-Seiten der Branche in einer Serie vor. Teil 3: Beate Varnhorn, Publishing Director beim Wissen Media Verlag, über die Lexikonscouts.

Was ist das Alleinstellungsmerkmal Ihres Portals?
Mit Aktion Lexikon Scout, die auf wissen.de, unserem Online-Wissensmagazin läuft, laden wir alle Interessierten ein, uns aktuelle Stichwörter (Personen, Ereignisse, Sachbegriffe etc.) zu nennen, die ihrer Meinung nach in ein zeitgerechtes Lexikon gehören. Internetnutzer können ihre Vorschläge unter www.wissen.de/lexikonscout einreichen.

Welches Ziel verfolgen Sie mit Ihrer Seite?
Die Qualität eines Lexikons hängt insbesondere davon ab, ob es die Informationen enthält, die die Nutzer tatsächlich suchen. Da liegt es nahe, die potentiellen Kunden selbst zu fragen, welche Stichwörter sie erwarten. Bereits seit einigen Jahren werten wir das Nutzungsverhalten unseres Online-Lexikons auf wissen.de aus und haben wertvolle Erkenntnisse über das Nachschlageverhalten der User gewonnen. Nun gehen wir einen Schritt weiter in Richtung Web 2.0 und involvieren die User direkt in den Prozess der Qualitätsverbesserung unserer Lexika.

Werden Communitys wie Second-Life über- oder unterschätzt?
Zu Beginn wurde Secondlife sicherlich überschätzt. Es hat aber den Weg für eine neue Generation des World Wide Web bereitet. Heute ist das Internet nicht mehr allein ein Informationsmedium. Hier wird man aktiv, tauscht sich aus, trifft sich mit Freunden und verabredet sich. Das zeigen Communities wie Studi-VZ. Das Internet ist mittlerweile aus dem sozialen Leben gerade jüngerer Menschen nicht mehr wegzudenken.

Welche neuen Schritte planen Sie im Web 2.0?
Wir können uns durchaus vorstellen, die User noch sehr viel weitergehend an der Produktentwicklung zu beteiligen. Der Aktionen Chronik-Reporter und unser chroniknet sind weitere Versuche in diese Richtung. Unser angekündigtes einbändiges Wikipedia-Lexikon zeigt aber, dass der Weg auch in die umgekehrte Richtung gehen kann.

Wie verändert sich die Buchbranche durch das Web 2.0?
Das Web 2.0 ist für die Branche einerseits Konkurrenz, weil professionell generierter Content an Wert zu verlieren scheint. Andererseits hat das ins Unendliche ausufernde Web 2.0 eine eigenen Grenzen und schafft neue Realitäten, die verlegerisch kreativ genutzt werden können und müssen.

Was kommt nach dem Web 2.0?
Das kann man heute nicht mit Sicherheit vorhersagen. Im Web 3.0 wird aber voraussichtlich eine Individualisierung der Web-Angebote eine größere Rolle spielen.

Was meinen Sie, ist das Web 2.0 ein großer Hype oder eine große Chance für Verlage und Buchhandlungen? Schicken Sie uns Ihren Kommentar.

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