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Zügig, genau und witzig

Die „Süddeutsche Zeitung“ ist gefesselt von der Wagner-Biografie von Jonathan Carr, langjähriger Deutschland-Korrespondent der „Financial Times“ und Biograph auch von Helmut Schmidt und Gustav Mahler (ist vor wenigen Wochen mit 66 Jahren gestorben). Interessant an dem Buch sei besonders, in welcher Weise die einzelnen Wagners durch die Familie, deren Unglücke und Pathologien, bestimmt seien. Zwar sei wenig in dem Buch ganz neu – der Autor habe sich im Wesentlichen an die bekannte Literatur gehalten. Gleichwohl: „Jonathan Carr hat ein ganz ungewöhnlich interessantes Buch geschrieben, mit all den Vorzügen, die man Biographien britischer Autoren gern und oft zu Recht unterstellt. Carr schreibt zügig, genau, witzig, und er hat – was vielleicht das Schönste ist – einen unbefangenen Blick.“ Er erzähle von einer Familie, deren Mitglieder über mehr als 150 Jahre eine bestimmende Rolle im künstlerischen Leben Deutschlands gespielt hätten, „durch Abkunft privilegiert, aber mehr noch belastet“ – sich davon durch Carr erzählen zu lassen, sei eine Freude. „Kein Vergnügen aber ist es offenbar, ein oder eine Wagner zu sein.“

Jonathan Carr: Der Wagner-Clan. Geschichte einer deutschen Familie. Hoffmann und Campe 2008, 25 Euro.
sueddeutsche.de

NACHGELESEN – Bücher in der Presse

Belletristik

Barbara Frischmuth: Vergiss Ägypten. Ein Reiseroman. Aufbau 2008, 18,90 Euro.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 14)

Siri Hustvedt: Die Leiden eines Amerikaners. Rowohlt 2008, 19,90 Euro.
nzz.ch

Christiane Neudecker: Nirgendwo sonst. Luchterhand 2008, 17,95 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 32)

Sachbuch

Theodor W. Adorno: Philosophie der neuen Musik. Suhrkamp 2003, 9 Euro.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 12)

Elmgreen & Dragset: This is he First Day of My Life.  Hatje Cantz 2008, 49,80 Euro.
spiegel.de

Bardo Fassbender
: Der offene Bundesstaat. Studien zur auswärtigen Gewalt und zur Völkerrechtssubjektivität bundesstaatlicher Teilstaaten in Europa. Mohr Siebeck 2007, 99 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 7)

Thomas Fischer, Rainer Wirtz: Alles authentisch? Popularisierung der Geschichte im Fernsehen. UVK-Verlag 2008, 19,90 Euro.
fr-online.de

Sieglinde Geisel: Irrfahrer und Weltenbummler. Wie das Reisen uns verändert. Wolf Jobst Siedler jr. Verlag 2008, 19,90 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 32)

Ernst Jünger: Journaux de guerre. Bd. I (1914-1918), Bd. II (1939-1948). Gallimard 2008, 115 Euro.
nzz.ch

Thomas Mann: Ich habe mich nie für groß gehalten. Die Tagebücher von 1918 bis 1955. Der Hörverlag 2008, 19,95 Euro.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 14)

Oliver Sacks: Der einarmige Pianist. Über Musik und das Gehirn. Rowohlt 2008, 19,90 Euro.
taz.de

Silke Satjukow: Besatzer. „Die Russen“ in Deutschland 1945–1994. Vandenhoeck & Ruprecht  2008, 34,90 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 7)

Ruedi Weidmann, Karl Holenstein: Max Vogt – Bauen für die Bahn 1957-1989. Scheidegger & Spiess 2008, 33 Euro.
nzz.ch

Harald Welzer: Klimakriege. Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird. S. Fischer Verlag 2008, 19,90 Euro.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 7)

Peter Wende: Das britische Empire. Geschichte eines Weltreiches. C. H. Beck 2008, 24,90 Euro.
nzz.ch

Roger Willemsen: Vages Erinnern – Präzises Vergessen. Fischer TB 2008, 9,95 Euro.
stern.de (Interview)

VORAUSGESEHEN – Bücher im Fernsehen

Die „Frankfurter Rundschau“ die Neuverfilmung von Georges Simenons Roman „Die Katze“, die heute im Ersten (20.15 Uhr) ausgestrahlt wird. Ähnlich wie die Verfilmung von 1971 in erster Linie dazu gedient habe, Jean Gabin und Simone Signoret als älter werdende Charakterdarsteller ins Bild zu setzen, feierten auch Daniel Nocke (Buch) und Kaspar Heidelbach (Regie) vor allem die Schauspieler: Hannelore Hoger und Götz George. „Obwohl die unerfreulichste aller möglichen Geschichten erzählt wird und diese Geschichte einen nicht einmal besonders interessieren muss, ist ,Die Katze‘ ein wunderschöner Film. Alles wird hier in einem geradezu erschütternden Ausmaß richtig gemacht: die prägnanten Dialoge, die elegant eingeflochtene Musik, die unaufdringlich intensiven Bilder ohne Dekor-Feuerwerk“, frohlockt die „FR“.
fr-online.de

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