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Wir sind auf dem richtigen Weg

Die Allianz zwischen MVB und dem Discounter Netto bleibt Gesprächsthema: Die Börsenvereins-Wirtschaftstochter reagiert nun ihrerseits mit einem offenen Brief auf die Vorwürfe der eBuch. Tenor: Man freue sich, dass die MVB-Angebote so geschätzt würden. Und: Libreka sei profitabel.
Der offene Brief der MVB im Wortlaut:
„Liebe Mitglieder der eBuch,
in der letzten Woche wurden Sie in einem offenen Brief von Ihrem Vorstand und Aufsichtsrat über das Scheitern einer geplanten Zusammenarbeit mit der MVB Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels GmbH beim Vertrieb von E- Books informiert. Dass diese Zusammenarbeit nun nicht zustande kommen soll, bedauern wir außerordentlich, zumal das Schreiben der eBuch-Spitze eine ganze Reihe von Falschinformationen enthält, denen wir entschieden widersprechen müssen.
Zunächst freut es uns natürlich sehr, wie positiv die Qualität der MVB-Leistungen gewürdigt wird. Da ist von Konditionen die Rede, die als „fast zu schön um wahr zu sein“ beschrieben werden. Und es wird von „einem perfekten E-Book-Shop“ gesprochen. Das freut uns, zeigt es uns doch, dass wir allen Unkenrufen zum Trotz mit unseren Produkten und Dienstleistungen auf dem richtigen Weg sind. Denn seit nunmehr vier Jahren bietet die MVB dem Sortiment kostengünstige und wirtschaftlich sehr attraktive Möglichkeiten, sich im E-Book-Geschäft zu engagieren. Seit mehr als zwei Jahren fokussieren wir uns als Distributions- plattform ausschließlich auf dieses Geschäft. Wir verfolgen damit das Ziel, Sie bestmöglich im digitalen Markt zu unterstützen. Ihr Erfolg ist das, was uns bei der MVB und mir persönlich am meisten am Herzen liegt.
Warum dann ein Vertrag mit Netto? Ich gebe gerne zu, dass ein Vertrag mit einem branchenfremden Discounter im ersten Moment Unverständnis und Widerstand erzeugt. Daher möchte ich die Position der MVB kurz darlegen: Die Erfahrung der letzten Jahre hat klar gezeigt, dass wir ein qualitativ führendes E-Book-Angebot nur dann bereitstellen können, wenn wir den Verlagen gegenüber als ernst zu nehmender Verhandlungspartner auftreten können. Nur dann erhalten wir die Vertriebsrechte für alle digitalen Titel, nur dann können wir ernsthaft die Forderungen des Sortiments vertreten wie beispielsweise den Verzicht auf harten Kopierschutz.
Damit einher geht die Notwendigkeit, als Distributionsplattform alle relevanten Vertriebskanäle abzudecken – natürlich das Sortiment, aber auch Player wie Apple oder Amazon bis hin zu ganz neuen Vertriebskanälen wie der Deutschen Telekom oder eben auch Netto. Würden wir darauf verzichten, wären wir sehr schnell nicht mehr in der Lage, Ihnen die Leistungen zur Verfügung zu stellen, die auch die Leitung Ihrer Genossenschaft so lobt.
Die Branche profitiert von einem starken Libreka – Verlage und Sortimenter gleichermaßen. Nur gemeinsam können wir es schaffen, auch im digitalen Markt eine Vertriebsstruktur zu schaffen, in der viele unabhängige Sortimente florieren können. Lassen wir uns durch – noch so gut nachvollziehbare – Sparteninteressen auseinander dividieren, werden wir in diesem Markt nicht erfolgreich sein sondern ihn verlieren.
Ein solches Auseinanderdividieren wird dadurch beschleunigt, dass immer wieder Falschaussagen zu Libreka und der MVB getroffen werden.
Konkret:
  • Weder in die MVB-Shops noch in Libreka ist bisher auch nur ein einziger Cent Ihrer Beitragsgelder geflossen. Im Gegenteil: Die MVB finanziert diese Investitionen nicht nur aus dem eigenen Geschäft, sondern trägt sogar über ihre Gewinnausschüttung signifikant zum Budget des Börsenvereins bei – und hält damit Ihre Beiträge stabil.
  • Libreka ist schon heute profitabel, alle Kosten werden durch Einnahmen der MVB gedeckt. Bisher wurden insgesamt mehr als 5 Mio. Euro in Libreka investiert, allesamt refinanziert durch die Libreka-Titelmeldegebühren und Verkaufsprovisionen.
  • Alle Libreka-Angebote für das Sortiment sind absolut kostenfrei, risikolos und wirtschaftlich hochinteressant.
  • Die MVB hat der eBuch mehrfach ein attraktives Modell für den Bezug der VLB-Daten angeboten; der Vergleich mit Amazon ist in hohem Maße irreführend, weder die vertraglichen Konditionen noch der genannte Preis sind korrekt.
Ich finde es außerordentlich schade und beunruhigend, dass in die Entscheidung gegen eine Zusammenarbeit mit der MVB ausdrücklich eine Reihe von sachfremden Argumenten eingeflossen ist – angefangen vom Branchenmarketing des Börsenvereins über die Beitragsstruktur bis hin zur Rettung der BAG. Allesamt Themen, die für Ihren Erfolg im digitalen Markt völlig irrelevant sind.
Umso mehr würden wir uns freuen, wenn Sie die konkurrenzlose Qualität des Libreka-Angebots – so wie von Ihrer Geschäftsführung bestätigt – für sich sprechen lassen und sich in Ihrem Betrieb für das MVB-Angebot entscheiden.

Schon jetzt danke ich Ihnen für Ihr Vertrauen und freue mich auf den Dialog mit Ihnen. 

Ihr Ronald Schild“

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