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Wie Hartmann Books relevanter Bildkunst eine Bühne bietet

Hartmann Books verlegt seit 5 Jahren ausgewählte Kunst- und Fotobücher. Wichtiger als getaktete Abläufe sind den Verlegern die Themen und Inhalte. Damit haben Angelika und Markus Hartmann den Deutschen Verlagspreis gewonnen.

Raus aus dem immer schneller werdenden Getriebe – das war Markus Hartmanns Gedanke, als er 2013 seinen Job kündigte. 23 Jahre hatte er beim Ganske-Kunstbuchverlag Hatje Cantz gearbeitet. Doch im Konzernbetrieb habe er irgendwann den Überblick verloren zwischen „Frühjahr, Herbst, Messe, Frühjahr, Herbst, Messe“. Ein Jahr später kündigte auch seine Frau, die Buchherstellerin Angelika Hartmann, ihren Job – ebenfalls bei Hatje Cantz, ebenfalls, weil sie einen Neubeginn brauchte: „Es war dieser Moment, in dem man sagt: ,Wenn ich jetzt nichts anderes mache, dann mache ich es vielleicht gar nicht mehr.‘“ Bei einer Reise durch Europa sortierte sich das Ehepaar und überlegte, wie es weitergehen könnte.

 

Hartmann Books: Nach langjähriger Verlagserfahrung haben Angelika und Markus Hartmann 2016 mit Hartmann Books ihren eigenen Verlag für Kunst- und Fotobücher gegründet. Markus Hartmann kommt aus einer Berliner Verleger- und Druckerfamilie. Er ist Verlagskaufmann und studierte an der HDM Stuttgart. Von 1990 bis 2013 kümmerte er sich bei Hatje Cantz hauptsächlich um die Programmbereiche Fotografie und zeitgenössische Kunst. Angelika Hartmann hat vor ihrer Selbstständigkeit bei MairDumont und Hatje Cantz als Buchherstellerin und Projektmanagerin gearbeitet. Sie hat an der HDM Stuttgart studiert und ein Aufbaustudium Kulturmanagement an der PH Ludwigsburg absolviert. (Foto: Hartmann)

Per Zufall zurück zum Buchmachen

Und dann habe sich irgendwie alles gefügt – ein Narrativ, das sich durch die Verlagsgeschichte von Hartmann Books zieht. Am Anfang stand dabei gar nicht der Verlag, sondern die eigene Ausstellungs- und Künstleragentur Hartmann Projects, mit der sie ihrer Leidenschaft, der Kunst, Kultur und Fotografie, treu blieben. „Das war schon immer unser Netzwerk und unser Leben“, sagt Angelika Hartmann.

Um einen Künstler zu vermarkten, den Markus Hartmann entdeckt hatte, machte das Paar dann ein Buch: Ohne Verlag, ohne ISBN, ohne jeglichen Vertrieb ver­öffentlichten sie den Titel, der zu einem überraschenden Untergrunderfolg avancierte – und auch eine Galerie in New York erreichte. Als man dort hörte, dass die Hartmanns offenbar wieder Bücher machten, bot man ihnen ein Buch der weltweit gefragten US-Fotokünstlerin Cindy Sherman an. „Das lässt man sich nicht entgehen“, meint Angelika Hartmann, „und dann gilt’s“: Verlagsgründung, Dienstleister finden und die Branche davon überzeugen, dass man es wirklich ernst meint – plötzlich ging es ganz schnell und fügte sich eben irgendwie.

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