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Wie Fallada schrieb

„Schreiben Sie, wie Ihnen der Schnabel gewachsen ist“, forderte Verleger Ernst Rowohlt seinen Autor Hans Fallada auf, als er 1931 an seinem berühmtesten Roman „Kleiner Mann – was nun?“ arbeitete. „Es wird weiter geschrieben, ganz wie es mir kommt, und ich hoffe, es wird gut“, stimmte Fallada zu. Ein Jahr später erschien das Buch, der Verleger jedoch hatte es um 100 Seiten, ein Viertel des Romans, zusammenkürzen lassen.

Der SPIEGEL erzählt diese Anekdote anlässlich einer Neuausgabe von „Kleiner Mann – was nun?“. 84 Jahre nach der Erstveröffentlichung des Romans hat der Aufbau Verlag die ungekürzte Fassung auf den Markt gebracht. In dieser Woche platzierte sich der Klassiker als höchster Neueinsteiger auf Rang 20 in der Bestsellerliste Hardcover-Belletristik.

„Der Weltbestseller erstmals so, wie Fallada ihn schrieb“, bewirbt Aufbau die Neuauflage. Das Original sei zu brisant gewesen, die rekonstruierte Urfassung führe den Verkäufer Johannes Pinneberg und seine Freundin Lämmchen tiefer ins zeitgenössische Berlin, das Nachtleben und die von den „Roaring Twenties“ geprägten Subkulturen.

Bereits vor fünf Jahren hat der Verlag eine ungekürzte Fassung eines Fallada-Romans veröffentlicht. „Jeder stirbt für sich allein“ hatte sich seit 2009 ausgehend von England und den USA zu einem internationalen und in mehr als 30 Sprachen übersetzten Bestseller entwickelt. In Deutschland wurde der Titel 300.000-mal verkauft, hielt sich 2011 insgesamt 31 Wochen in der Hardcover-Bestsellerliste und kletterte bis auf den vierten Rang.

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