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Weltbild-Kette baut 20% der Stellen ab

Die DBH-Schmalspurkette Weltbild stellt zum 30. Juni seine 258 Filialen auf ein noch stärker selbstbedienungsorientiertes Konzept um. „In diesem Zusammenhang entfallen künftig 322 der 1571 Stellen“, heißt es aus der Weltbild-Zentrale in Augsburg. Der Personalabbau um 20% werde durch freiwillige Abfindungszahlungen sozial abgefedert. Auch würden Mitarbeiter der Weltbildkette bevorzugt bei Neubesetzungen innerhalb der DBH berücksichtigt.

Als Auslöser wird die Verlagerung von Umsätzen in den Online-Handel genannt.
Dr. Stefan Höllermann, Geschäftsführer der Weltbild Plus Medienvertriebs GmbH & Co. KG: „Die Verlagerung von Umsätzen ins Internet macht diese Restrukturierung zwingend erforderlich. Wir bedauern die damit verbundenen persönlichen Härten sehr, aber nur so können wir auf Dauer den Systembuchhandel wirtschaftlich erfolgreich führen und die verbleibenden rund 1250 Arbeitsplätze dauerhaft sichern.“

In der Praxis heißt das, dass jede Filiale im Schnitt statt bisher 6 nur noch über 4,8 Mitarbeiter verfügt.

Nicht nur bei Weltbild, sondern im gesamten Buchmarkt wachse der Marktanteil des Internethandels rasant, begründet Weltbild die Einbußen im stationären Geschäft. Hinzu kommt Rationalisierung: Mit dem Aufbau von Zentralfunktionen wie z.B. des Category Managements sowie eines umfassenden Filial-Informations-Systems über Bestände und Abverkäufe seien in den beiden letzten Jahren Tätigkeiten der Filialen in die Firmenzentrale verlagert worden.

Kommentare

2 Kommentare zu "Weltbild-Kette baut 20% der Stellen ab"

  1. Sandra Seeberger | 5. Juni 2009 um 4:04 | Antworten

    Als ehemalige Filialleitung der Weltbild Plus Filiale in Garmisch-Partenkirchen (seit einem Jahr nicht mehr dabei) kann ich den Kommentar von Frau Höchenbann nur unterstreichen und das Geschriebene auch bestätigen. Bereits im Jahr 2007 wurde unter uns Filialleitern gemunkelt, dass die Geschäftsleitung die alten und unbefristeten (somit auch teureren) Verträge der Mitarbeiter gerne weg haben möchte. Durch diese alten Verträge bekamen die Mitarbeiter sehr gute Sozialleistungen, die bei den neuen Verträgen nicht mehr gezahlt wurden. Nacheinander konnte ich dann beobachten, dass systematisch genau die Mitarbeiter gemobbt wurden, die solche Verträge hatten. Nachdem aus unserem Bezirk Bayern Süd bereits zwei meiner Kolleginnen durch die Bezirksleitung rausgemobbt wurden kam dann leider ich dran. Durch sehr fadenscheinige Gründe wurde mir immer wieder klar gemacht, dass die Geschäftsleitung sich über mich Gedanken machen werde, wenn ich noch einmal einen „Fehler“ machen würde. Es wurde massivster Druck auf mich und meine Mitarbeiter ausgeübt und wir konnten, egal wie sehr wir uns auch für die Filiale eingesetzt haben, der Bezirksleitung nichts mehr Recht machen. Ich habe zum Glück einen neuen besseren Arbeitsplatz gefunden und konnte mich dadurch diesen Machenschaften entziehen. Wie viele Mitarbeiter in den Weltbild Filialen können das nicht.
    Ein Unternehmen, das auf Kosten der Mitarbeiter und den Kunden wachsen möchte, wird nicht gewinnen können.

  2. DIE GELD GIER LÄSST GRÜSSEN::::::::::::::::

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