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Weg des geringsten Preises

Die Zahl der Digitalisierungs-Verängstigten in den USA dürfte in diesen Tagen weiter abnehmen, nachdem US-Statistiker Bowker seine Zahlen für die Print-Produktion 2013 vorgelegt hat. Während hierzulande die Verlage ihren Taschenbuch-Ausstoß u.a. wegen des konkurrierenden E-Book-Formats radikal reduzieren, war die Novitätenproduktion traditioneller Verlage im Printformat mit rund 305.000 Exemplaren vergleichsweise stabil: Nur 1,6% unter Vorjahr, aber deutlich über 2011. In den USA wird dieser Trend als weiterer Beleg gewertet, dass der E-Book-Markt nicht mehr so stark wächst.
Verlagert sich Selfpublishing ins Digitale?
Erstaunlich an den Zahlen von Bowker ist die Entwicklung des Sektors der nichttraditionellen Verlage, zu dem neben Reprints von Klassikern oder gedruckten Wikipedia-Inhalten insbesondere Selfpublishing per Print-on-Demand (POD) zählt. Die Produktion wurde 2013 etwa halbiert (hier die Zahlen zum Download). Auch wenn der Mehrjahresvergleich einige Volatilität zeigt, geht Bowker davon aus, dass derzeit eine „Marktkorrektur“ geschieht; der Anstieg der Titelproduktion insbesondere 2010 sei ungewöhnlich gewesen. 
Hinzu kommt offenbar, dass sich das Selfpublishing in den USA zunehmend ins Digitalformat verlagert. Davon geht auch Sönke Schulz, Chef beim deutschen Selfpublishing-Dienstleister Tredition, aus. Verglichen mit dem deutschen Markt lägen die POD-Preise in den USA – allen voran bei Penguin-Random House-Tochter Author Solution – für die auf eigene Faust veröffentlichenden Autoren weitaus höher.
Hierzulande sieht Schulz keine Entwicklung weg von Print, im Gegenteil: Die hauseigene Statistik, die den POD-Novitätenausstoß der führenden 27 SP-Anbieter erfasse, zeige seit Jahresanfang einen Print-Novi-Zuwachs von 35%. Während Books on Demand und Epubli jeweils rund 30% zugelegt hätten, liege das Plus bei Tredition selbst (wo 95% des Umsatzes per Print erwirtschaftet werde) sogar bei fast 50%. Entsprechend zufrieden zeigt sich Schulz mit dem gesamten Geschäft. Der Umsatz bei Tredition von Januar bis Juli 2014 liege 40% über dem Vorjahreszeitraum.

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