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Warum Tonies das Vinyl der Kinder sind

Seit einigen Jahren sind die Tonie-Hörspielboxen von Boxine beliebt und erfolgreich. Den geplanten Börsengang des Unternehmens hat das „ada-magazin“ zum Anlass für ein Interview mit Toniebox-Gründer Marcus Stahl und Chief Product Officer Markus Langer genommen: In dem Gespräch geht es um den aktuellen Audio-Boom, die Ära des Zuhörens und Diversität in Kindergeschichten.

„Das Hören ist nach dem Tasten der erste voll entwickelte Sinn. Schon als Babys erkennen wir rhythmische Strukturen, Klangfarben, Stimmen. Mit dem Hören entstehen erste Bindungen, es schafft Gemeinschaft“, erklärt Langer die von ada benannte Ära des Zuhörens. Die Tonie-Macher sind sich jedoch auch einig, dass der Boom nicht gerade erst angefangen hat, sondern schon länger anhält und ihre Box ein weiterer Teil davon sind. Ihren individuellen Erfolg führen sie auf die Verbindung von Hören und Haptik zurück: „Das Besondere an den Tonies ist, dass wir eine smarte Technologie vereinfacht und greifbar gemacht haben. Ein Gegenmodell zu unserer flüchtigen, wenig fassbaren und schnelllebigen Welt.“

In einer Zeit, in der man alles per Mausklick bekomme, sei das Besondere an den Tonies, dass sie eine smarte Technologie vereinfacht und greifbar gemacht habe: „Ein Gegenmodell zu unserer flüchtigen, wenig fassbaren und schnelllebigen Welt. Die Tonies sind etwas zum Hören und zum Anfassen. Sie bleiben. Sie sind das Vinyl der Kinder“, meint Langer.

Mittlerweile geht der Erfolg des Unternehmens über die Kinderzimmer Deutschlands hinaus. In Österreich, der Schweiz, Irland und der UK gibt es die Tonies bereits. Seit Ende 2020 gibt es sie auch im amerikanischen Markt. 2021 soll dann auch der französische Hörspielmarkt bespielt werden. Im Interview berichtet Stahl, dass sie das vor neue Herausforderungen stellt: „Einfach Inhalte vom Deutschen ins Französische zu übersetzen, funktioniert nicht.“ Das Unternehmen analysiere für jedes Land neu, welche Formate passen. „Es braucht für Frankreich französische Helden wie Asterix. In den USA ist die Nachfrage nach Blockbustern wie PAW Patrol oder den Disney-Figuren hoch.“

In jedem Fall sei ihnen aber Vielfalt wichtig. Daher haben sie damit begonnen, Kreativ-Tonies, die Figuren, die Kunden selbst bespielen, mit unterschiedlichen Hautfarben zu gestalten. Das sei jedoch nur ein Anfang. „In den meisten Kinderbüchern wird Diversität explizit zum Thema gemacht. Wir würden uns aber vor allem Geschichten wünschen, in denen Vielfalt als etwas Normales und Selbstverständliches dargestellt wird“, so Langer.

Das „ada-magazin“ gehört zu der von der Kommunikationswissenschaftlerin Miriam Meckel gegründeten Ada Learning GmbH, die die digitale Weiterbildungsinitiative ada betreibt.

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