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Wachsendes Bewusstsein

Immer mehr Deutsche entwickeln ein Bewusstsein für Urheberrechtsverletzungen. Das hat die GfK bei einer aktuellen Umfrage im Auftrag des Börsenvereins, des Bundesverbands Musikindustrie (BVMI) und der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) ermittelt.

Zum dritten Mal stellen die Verbände die „Studie zur Digitalen Content-Nutzung“ (DCN-Studie) vor. Nachdem 2011 das Ausmaß der Rechtsverstöße im Vordergrund stand und 2012 insbesondere die Akzeptanz von Warnhinweisen bei Urheberrechtsverletzungen untersucht wurde, fokussiert die diesjährige Studie auf die Einstellungen und Kenntnisse der Bevölkerung zum Thema Online-Piraterie.

Die zentralen Ergebnisse der Studie:

  • Über die Hälfte der Deutschen findet es unfair, wenn Künstler nicht an den Einnahmen beteiligt werden.
  • 84% haben davon gehört, dass das Herunterladen oder Anbieten von Medieninhalten rechtliche Schritte nach sich ziehen kann (Zum Vergleich: 2010 waren es 80%).
  • 96% der Befragten ist bekannt, dass es illegal ist, geschützte Inhalte aus Peer-to-Peer-Netzen herunterzuladen.
  • 9% halten es für rechtens, urheberrechtlich geschützte Inhalte in sozialen Netzwerke einzustellen.
  • 76% der Befragten sind mit dem existierenden legalen Online-Angebot von E-Books zufrieden (2011: 72%).
  • 39% geben an, leicht unterscheiden zu können, wann es sich um ein legales oder illegales E-Book-Angebot handelt.
  • Die stärksten Motive für die Nutzung legaler Dienste sind für jeweils ca. 70% der Befragten Rechtssicherheit und die Unterstützung der Urheber.
  • 58% der Deutschen halten Warnhinweise für wirksam.
  • 57% befürworten Geldbußen für Downloader, 88% Sanktionen für Anbieter von illegalen Kopien.

Für die Studie wurden 10.000 Personen befragt, die repräsentativ für 67,8 Mio Deutsche ab 10 Jahren sind.

Kommentare

13 Kommentare zu "Wachsendes Bewusstsein"

  1. >Zum Beispiel: Zur Minute gibt es auf der (nach Amazon) größten deutschsprachigen Buchseite b***.bz 2.325.233 subskribierte Nutzer.<

    Die ALLE illegal herunterladen? Gibt es da nichts anderes?
    Und ALLE Manager und Bankiers sind Verbrecher und haben die Wirtschaftskriese verursacht!
    Und ALLE Polizisten sind korrupt und gewalttätig!

    Sind wir nicht langsam am Verallgemeinern?
    Wirtschaftskriese, schließende Geschäfte, Rückgang bei Gewinnen und beim Umsatz, Staats-Bankrott, wachsende Arbeitslosigkeit.
    Wacht mal auf. Die Piraterie ist nicht immer und an allem schuld!

    • Zur Zeit ist ja angeblich Amazon an ALLEN Problemen der anderen Marktbeteiligten schuld, und zum Teil ist das wohl wirklich so. Für einige Probleme ist Piraterie eine gute Erklärung, aber auch hier lässt sich nichts pauschal sagen, und das habe ich meinerseits hoffentlich nie getan.

      • Das hörte sich etwas an, als ob die Nutzer der b**.bz pauschal illegalen Aktivitäten nachgehen.
        Vielleicht habe ich es auch etwas überspitzt verstanden.

        • In der Tat werden dort, sehr gelegentlich, auch legale Tätigkeiten beobachtet.

          • „sehr gelegentlich“?

            Ich habe mal rein gesehen.

            Tutorials 34.819 Beiträge,
            Skripte und Templates 540
            Freeware und Public Domain 7.630
            Off Topic 107.467
            Kaufberatung 106.959
            Ausbildung und Beruf 15.318

            Zwischenmenschliches 37.498

            Die Diskussionen nicht mitgerechnet.
            Die Zugriffszahlen in den Angebots-Threads sagen auch nichts weiter aus, als dass sich jemand es angesehen hat.
            Nicht, dass es jemand herunterlädt und auch nicht, ob jemand es doppelt oder dreifach anklickt um die Beiträge zu lesen.

          • Manuel Bonik | 25. April 2013 um 13:44 |

            Ein Besuch bei Dealer ist in der Tat kein Beweis, dass man dort auch Drogen erwirbt. Ich gehe aber dennoch davon aus, dass in der Mehrzahl der Fälle genau das der Fall ist. Naiv?

            Ich sehe doch ständig, wie groß das Geschrei auf b***.bz ist, wenn wir die Links unserer Kunden dort entfernen.

          • Manuel Bonik | 25. April 2013 um 13:47 |

            Die gute Nachricht für b***.bz: Außer uns interessiert es ohnehin
            niemanden in der Buchbranche, was dort passiert, oder, falls es ihn/sie
            interessiert, folgt da unübersehbar überhaupt nichts daraus. Und die Politik? Wie
            gestern im Bundestag bei einer Veranstaltung der CDU-CSU-Fraktion zu
            erfahren war, ist der Erkenntnisstand dort, dass man jetzt
            über die vom Börsenverein vorgeschlagenen Warnschilder nachdenkt.
            Also, Jungs und Mädel, ihr müsst euch nicht die geringsten Sorgen machen. Legal, illegal, scheißegal!

          • „Also, Jungs und Mädel, ihr müsst euch nicht die geringsten
            Sorgen machen. Legal, illegal, scheißegal!“

            Mir ist es eben NICHT
            scheißegal.

            Ich finde die
            Verallgemeinerungen nicht gut und das die Händler und Verlage uns ehrliche
            Kunden gängelt und bestrafen.

            Wer hat den Probleme
            aufgrund des DRMs?

            Der ehrliche Kunde! Die
            unehrlichen können es innerhalb kurzer Zeit entfernen.

            Das ist bei Musik, DVDs
            und auch eBooks so.

            Die Bösen legen eine DVD
            ein und der Kopierschutz wird im Hintergrund entfernt. Sie sehen die
            Anti-Piracy Werbung garnicht erst. Auch die andere Werbung (die wir, normalen
            Ausleiheer nicht vorspulen können) wird da direkt übersprungen.

            Sehen
            sie sich doch mal die Probleme der Onleihe in Bezug auf die PDFs an. Die
            ePapers kann man NICHT auf dem Reader oder Tablet lesen. Mir ist bewusst das
            ein Verleihmodell im Internet ohne DRM nicht realisierbar wäre, es zeigt aber
            das da massive Probleme gibt im Bereich Digitaler Content.

            Bei
            Amazon ist es so einfach, da verschwindet der „Kopierschutz“ in den Hintergrund
            und ihr wundert euch warum viele lieber dort kaufen?

            P.S.:
            Ich habe nicht vergessen, dass Sony BMG die Rootkits erfunden hat. Wenn ihr die
            Fehler der Musikindustrie anscheinend wiederholt, was für ein Spionageprogramm
            kommt dann dabei heraus?

          • Manuel Bonik | 26. April 2013 um 10:04 |

            Rootkits? Spionageprogramm? Das ist aber ein wenig übertrieben – die Buchbranche ist doch sooo lieb! Es gibt DRM, bei dem sich allmählich die Erkenntnis durchzusetzen scheint, dass es Blödsinn ist, und es gibt noch die ominösen Wasserzeichen („sanftes DRM“), von denen mir aber bislang auch niemand sagen konnte, wozu die gut sind.

  2. Das nervt.

    Wenn ich einen Film illegal schauen würde, dann komme ich direkt zum Film.

    Wenn ich ihn legal schaue kommt immer die Werbung, der Hinweis wegen Piraterie, Logos, … so vergehen bestimmt 10 Minuten mehr. Dann ist die Lust auch weg. (Der Vergleich bezieht sich auf eine DVD)

    Sollte die Kundenfreundlichkeit nicht darin bestehen es den legalen Nutzern angenehmer und leichter zu machen?

    Von eBooks fange ich da mal garnicht erst an.

    Der EINZIGE Grund Medien legal zu nutzen ist, man handelt legal.

    Der Komfort, Zugänglichkeit, etc ist meist auf der illegalen Seite (leider) den Preis habe ich hier absichtlich mal nicht mit als Grund eingebracht.

    Wann kommen die legalen, digitalen Dienste die es wirklich besser machen als die illegalen?
    Hört auf uns, ehrliche Nutzer zu gängeln!

  3. „96% der Befragten ist bekannt, dass es illegal ist, geschützte Inhalte aus Peer-to-Peer-Netzen herunterzuladen.“ – Weswegen ja auch keine Sau P2P bei Buchpiraterie benutzt. Danke, Abmahnanwälte, ganze Arbeit! Aber könnten wir uns jetzt bitte wieder auf die eigentlichen Piraterieprobleme konzentrieren, ohne uns mit Sorgen über euer überholtes Geschäftsmodell befassen zu müssen?

    Zum Beispiel: Zur Minute gibt es auf der (nach Amazon) größten deutschsprachigen Buchseite b***.bz 2.325.233 subskribierte Nutzer. Ob da bei solchen Umfragen womöglich ein wenig Bigotterie ins Spiel kommt?

  4. Interessant, daß es in dieser jährlich durchgeführten „Studie zur Digitalen Content-Nutzung“ ausschließlich um Illegales zu gehen scheint.

    Wann will man die Kunden eigentlich mal fragen, was sie haben und wofür sie bezahlen wollen? Nach dem Untergang dann?

  5. Wir Buchpiraten können einpacken …

    Den Trend zum wachsenden Bewusstsein stellen wir auch bei uns fest: Die Leute fragen immer häufiger, wo sie bezahlen können. Und wenn wir sagen, dass alles umsonst ist, dann werden sie richtig böse.

    Was für eine Welt …

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