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Von 24symbols bis Youboox

Selbst einem erfahrenen Flatrate-Leser dürte es schwer fallen, die fast 20 internationalen Anbieter von E-Book-Abos auseinanderzuhalten. buchreport.de gibt einen Überblick zu den Angeboten.

Die Berichterstattung über die Entwicklung der Abo-Modelle finden Sie im Dossier von buchreport.de

24symbols (Spanien, 2011): Schon im Juli 2011 ging 24symbols in Spanien an den Start. Es gibt eine kostenlose, werbefinanzierte Mitgliedschaft und eine Premium-Mitgliedschaft (9 Euro pro Monat für unbegrenzten Zugriff auf den Katalog, ohne Werbeeinblendungen, inkl. Offline-Lektüre). Seit 2013 hat 24symbols auch englische Titel im Programm.
Amazon: Seit Oktober 2012 können „Prime“-Kunden von Amazon jeden Monat ohne zusätzliche Kosten ein Kindle-Buch ausleihen. Das Angebot beschränkt sich vor allem auf die eigenen Amazon-Titel sowie die Titel der Selfpublishing-Autoren. Aber es sind auch einige größere Verlage an Bord, hierzulande Bastei Lübbe, Oetinger und dtv. In diesem Jahr hat Amazon außerdem Kindle Unlimited gestartet, eine E-Book-Flatrate, die auch für Nicht-Prime-Kunden verfügbar ist. Seit Oktober 2014 gibt es das Angebot in Deutschland, die größten Verlagsgruppe halten sich noch zurück. 
Bookmate (USA, Russland, 2010): Mit 6,5 Mio Dollar Wagniskapital im Rücken will der russische Marktführer (nach eigenen Angaben 1,5 Mio aktive Nutzer) rasch internationalisieren. Auf der Agenda stehen in diesem Jahr Türkei, Skandinavien und Lateinamerika. In Großbritannien und den USA ist Bookmate schon vertreten, mit HarperCollins US hat Bookmate den ersten Verlag mit englischen Titeln an Bord genommen. Der Katalog umfasst nach eigenen Angaben 500.000 von 600 Verlagen, die Monatsgebühr 5 Dollar; die Zahl der monatlich aktiven Nutzer liege über 1,5 Mio. 
Brotseiten (Schweiz, 2013): Beim Schweizer Anbieter erhalten die App-Nutzer alle zwei Wochen eine Auswahl an fünf Kurzgeschichten, inkl. Hörbüchern und zahlen dafür monatlich 9 Franken (ca. 7,30 Euro). Die Werke stammen von bekannten Autoren wie Alex Capus sowie Kolumnisten, Slam-Poeten und Newcomern. Die Titel werden entsprechend der Userwünsche ausgewählt. Verlagspartner sind u.a. Hanser, Suhrkamp, Kein & Aber sowie Diogenes. 

Entitle (USA, 2011): Der Aboservice eReatah hat im Dezember 2013 sein Konzept umgestellt, um unter dem neuen Namen Entitle neu durchzustarten. Statt auf die Vermietung von E-Books setzen die Gründer seitdem auf eine Art Buchclubmodell: Zwei Bücher kosten pro Monat 9,99 Dollar, 24 Bücher im Jahr 99 Dollar.
Epic! (USA, 2013): App-basiertes Angebot für Kinderbücher, kostet 9,99 Dollar im Monat. Gegründet u.a. von YouTube-Manager Kevin Donahue.
Mofibo-Gründer Morten Strunge
Mofibo (Dänemark, 2013): Der 2013 in Dänemark gestartete Dienst expandierte 2014 nach Schweden, im Herbst wurden Tausende Titel von Simon & Schuster in den Katalog aufgenommen, mit denen der Start in UK eingefädelt werden soll. Nach eigenen Angaben lesen heute rund 14% der Dänen E-Books, der eigene Dienst habe Tausende Leser, die jeden Tag 1 Mio Seiten aufrufen, der eigene Anteil am dänischen E-Book-Markt liege bei 60%. 
Nubico (Spanien, 2013): Joint-Venture der Bertelsmann-Beteiligung Círculo de Lectores mit dem Verlag Planeta und dem Telekommunikations-Dienstleister Telefonica. Nubico ist ein cloudbasiertes E-Book-Abonnement, bei dem die Nutzer gegen Zahlung von 8,99 Euro Zugriff auf den digitalen Katalog erhalten. Bei einzelnen Frontlist-Titeln werden weitere 1,99 bis 3,99 Euro pro Monat fällig.

Oyster (USA, 2012): Gilt neben Scribd als einer der größten E-Book-Aboanbieter in den USA, der Katalog umfasst über 500.000 Titel u.a. von HarperCollins und Simon & Schuster. Die monatliche Gebühr liegt bei 9,95 Dollar, die Lektüre erfolgt auf Apple iOS-, Android-, Nook HD-, Kindle Fire-Geräten sowie in einer Web-App.
Readfy (Deutschland, 2014): Mit seinem werbefinanzierten Flatratemodell und einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne (500?000 Euro) hat der deutsche Anbieter Readfy für Schlagzeilen gesorgt. Nach einer Betaphase wurde das Angebot zur Frankfurter Buchmesse 2014 für die breite Öffentlichkeit gestartet. Aktuell umfasst der Katalog rund 25.000 Titel. Im kommenden Jahr ist eine (werbefreie, kostenpflichtige) Premium-Version geplant.

Rooster (USA, 2014): Beim US-Start-up zahlen die Nutzer 5 Euro pro Monat für digitale Lesehäppchen, die innerhalb von rund 15 Minuten konsumierbar sind. Jeden Monat werden zwei neue Titel angeboten. Aktuelle Titel werden an Klassiker gekoppelt. 
Scribd (USA, 2013 war Start der E-Book-Flatrate): Über 400 000 Titel von über 900 Verlagen hat Scribd nach eigenen Angaben im Köcher. Für rund 9 Dollar im Monat erhält der Nutzer unbeschränkten Zugriff z.B. auf einen großen Teil der HarperCollins-Backlist sowie Titel kleinerer Verlage. Auch Simon & Schuster macht mit.
Skoobe (Deutschland, 2012): Vorreiter auf dem deutschen Markt. Ab einer monatlichen Pauschale von 9,99 Euro können Nutzer unbegrenzt E-Books in der App lesen. Im Oktober 2014 hat Skoobe angekündigt, nach Spanien zu expandieren.
Weitere Anbieter: Librify (USA, 2013), Riidr One (Dänemark, 2013), Youboox (Frankreich, 2011)

Kommentare

2 Kommentare zu "Von 24symbols bis Youboox"

  1. Die BROTSEITEN-App scheint mir das beste Angebot: immer wieder neuen Lesestoff, nachdem ich nicht lange suchen muss. Und erstnoch alles auch als Hörbuch. Die Verlagspartner lassen sich auch sehen – da steckt Qualität drin!

  2. Blöd halt, dass es Seiten mit weit größerem Angebot als jedes der hier genannten gibt, die das dann umsonst oder gegen geringe Gebühr verteilen. Im letzteren Fall gibt es nicht wenige Konsumenten, die das dadurch, tatsächlich oder wunschdenkend, für legale Angebote halten. Solange diese Probleme nicht gelöst sind, ist es stark untertrieben zu sagen, dass die Geschäftsmodelle (nicht nur) der (belletristischen) Flat-Anbieter eine Achillesferse haben.

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