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Verlage: »Nicht länger auf ein faires Urheberrecht warten!«

Vor dem Hintergrund der ins Stocken geratenen Verhandlungen zur EU-Urheberrechtsreform wenden sich deutsche Literatur- und Sachbuchverlage an Bundesregierung, Rat und Europäisches Parlament: „Die europäische Kreativwirtschaft kann nicht länger auf ein faires Urheberrecht warten!“, heißt es in einem „Münchener Appell“, den die Verlage beim Treffen der IG Bellletristik Sachbuch publik gemacht haben.

Der Appell im Wortlaut:

„Die europäische Kreativwirtschaft kann nicht länger auf ein faires Urheberrecht warten! Lassen Sie den für alle Kulturschaffenden entscheidenden Prozess nicht auf den letzten Metern scheitern. Stellen Sie mit der Reform endlich die Weichen für sinnvolle Regeln im Internet: Sorgen Sie dafür, dass Kreativschaffende und ihre Partner fair für ihre Leistungen bezahlt werden. Dazu gehört auch, dass Verlage in Deutschland endlich wieder an den Erlösen aus Nutzungen der von ihnen verlegten Werke beteiligt werden können. Die überwiegend kleinen und mittelgroßen deutschen Buchverlage brauchen die Beteiligung dringend, wenn sie auch weiterhin in Vielfalt und Qualität investieren sollen. Die Rechteinhaber haben sich in den Verhandlungen auf teilweise schmerzhafte Kompromisse eingelassen. Eine solche Kompromissbereitschaft erwarten wir nun auch von den Regierungen der Mitgliedstaaten bei den wenigen noch offenen Fragen.“

Die Gesetzgebungsprozess zur EU-Richtlinie zum Urheberrecht im Digitalen Binnenmarkt sei in der entscheidenden Phase ins Stocken geraten. Bei den Verhandlungspartnern unstrittig sei die für die Buchbranche zentrale Regelung, mit der die Beteiligung der Verlage an den Ausschüttungen der Verwertungsgesellschaften wieder eingeführt werden solle, heißt es in der Mitteilung.

Uneinigkeit herrsche vor allem bei den Modalitäten, wie Kreative und andere Rechteinhaber entlohnt werden sollen, wenn ihre Werke auf Internetplattformen genutzt werden. Da in wenigen Wochen die aktuelle Legislaturperiode des Europäischen Parlaments endet, sei somit wegen eines letzten Streitpunktes der Abschluss des gesamten Gesetzgebungsverfahrens in Gefahr.

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