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Überbrückungshilfe wird auf Einzelhandel ausgeweitet

Mit Überbrückungshilfen hat die Bundesregierung bereits reagiert auf den Lockdown in Teilen des Handels. Bisher waren aber vor allem geschlossene Unternehmen, Betriebe, Selbständige, Vereine und Einrichtungen im Blick der Regierung.

Jetzt hat die Politik die Unterstützung ausgeweitet auch auf den Einzelhandel und dort jene Unternehmen, die nur indirekt vom Lockdowns betroffen sind. Der Handelsverband Deutschland (HDE) hatte dafür geworben und wertet die nun getroffene Entscheidung natürlich positiv.

„Das sind gute Nachrichten für viele durch die Corona-Krise und den Teil-Lockdown in ihrer Existenz gefährdeten Handelsunternehmen in den Innenstädten“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Damit wurde die HDE-Forderung erfüllt, dass jetzt auch Geschäfte, die indirekt von den Schließungen in der aktuellen Corona-Situation betroffen sind, erleichtert Überbrückungshilfen beantragen können. Bei entsprechenden Umsatzverlusten können somit auch Einzelhändler Hilfen bei der Deckung ihrer Betriebskosten erwarten.

Bis zu 75% Umsatz werden erstattet

„Indirekt“ heißt: Alle Unternehmen, die nachweislich und regelmäßig 80% ihrer Umsätze mit direkt von den Schließungsmaßnahmen betroffenen Unternehmen erzielen, können Anträge stellen. Verbundene Unternehmen – also Unternehmen mit mehreren Tochterunternehmen oder Betriebstätten – sind dann antragsberechtigt, wenn mehr als 80 Prozent des verbundweiten Gesamtumsatzes auf direkt oder indirekt betroffene Verbundunternehmen entfällt. Erstattet werden bis zu 75 Prozent des Umsatzes der betroffenen Verbundunternehmen. Dies betrifft etwa eine Holdinggesellschaft, die sowohl Restaurants (geschlossen) und Einzelhandelsunternehmen (weiter geöffnet) hält – hier wird die Nothilfe gezahlt, wenn die Restaurants zu mehr als 80 Prozent des Umsatzes der Holdinggesellschaft beitragen.

Aktuelle HDE-Umfragen hatten ergeben, dass die Innenstadthändler in den ersten drei Novemberwochen durchschnittlich ein Drittel weniger Umsatz erzielen konnten als im Vorjahreszeitraum. „Vor allen Dingen viele Modehändler stehen mit einem Bein in der Insolvenz. Die Umsatzverluste liegen hier im November bisher durchschnittlich bei 40%“, so Genth weiter. Lebendige Innenstädte seien ein gesamtgesellschaftlicher Wert. Jeder Euro, der in den Einzelhandel als Kernbranche der Stadtzentren investiert werde, zahle sich am Ende für alle aus. Denn einmal verödete Innenstädte wieder aufzubauen, sei ganz klar die deutlich teurere Variante.

Die außerordentliche Wirtschaftshilfe wird ein Finanzvolumen von voraussichtlich ca. 10 Mrd Euro haben.

 

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