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Thalia will die Omni-Channel-Strategie weiter forcieren

Thalia will die Omni-Channel-Strategie weiter forcieren

Premiere für Michael Busch: Der Buchhandelsmanager hat kurz vor der Messe die Vitalwerte des Handelsriesen Thalia erstmals in der Rolle des geschäftsführenden Gesellschafters präsentiert. Seine zentrale Botschaft: Die Weiterentwicklung zum Omni-Channel-Händler wird auch unter den neuen Eigentümern konsequent fortgesetzt. Denn: „Wir agieren in einem bewegten Marktumfeld. Starke E-Commerce-Unternehmen gehen auch auf die stationäre Schiene, und das wird alle vor große Herausforderungen stellen“, prognostizierte Busch mit Blick auf Amazon.

 

Der Tolino beflügelt den E-Book-Umsatz

Dass Amazon über kurz oder lang auch in Deutschland mit stationären Läden antreten wird, um die Branche aufzumischen, ist für Busch kein Schreckensszenario, vor dem man sich wegduckt. Entscheidend sei, dass die Kunden ein stimmiges Leistungspaket erhalten. „Deshalb haben wir stark in den Digitalbereich investiert, deshalb arbeiten wir permanent weiter am Sortimentsmix, deshalb treiben wir auch die nahtlose Verzahnung der Vertriebskanäle stetig voran“, sieht Busch Thalia gut aufgestellt. Aufbauen kann das Unternehmen auf folgenden Kennzahlen:

  • Über alle Kanäle hat Thalia das Geschäftsjahr im September mit einem Umsatzwachstum von 3% auf vergleichbarer Basis abgeschlossen.
  • Die deutschen Buchhandlungen haben sich mit rund 2% Wachstum besonders positiv entwickelt. In Österreich und der Schweiz (im Joint venture mit Orell Füssli) ist Thalia schwächer auf der Brust: Länderübergreifend verzeichnet das stationäre Geschäft ein Plus von 1% auf vergleichbarer Fläche.
  • Das E-Commerce-Geschäft, das mittlerweile rund 20% des Gesamtumsatzes ausmacht, verzeichnet ein Umsatzplus von 11%.
  • Den E-Book-Umsatz konnte Thalia um rund 15% steigern. Den Anteil am deutschen E-Book-Markt beziffert das Gründungsmitglied der Tolino-Allianz unter Verweis auf eine GfK-Erhebung mit 20%.

 

Stationär wird wieder zugelegt

Wie geht es im stationären Geschäft weiter? „Wir setzen wieder auf eine offensivere Marktbearbeitung“, kündigt Busch an. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Thalia 6 neue Filialen eingeklinkt, bei der Expansion werden jetzt auch Flächen zwischen 200 und 400 qm ins Auge gefasst, denn: „Im Kontext der Omni-Channel-Strategie muss nicht alles vor Ort vorhanden sein.“ Eine Konzeptkomponente ist auch die intensivere Kundenansprache. Die nötige Zeit dafür soll dem Personal die Prozessoptimierung von Hintergrundarbeiten verschaffen. Ähnlich wie Hugendubel betreibt Thalia zudem eine Ausbildungsoffensive. Busch: „Mit 400 angehenden Buchhändlern und Einzelhandelskaufleuten haben wir eine Auszubildendenquote von 20% erreicht“.

In Kooperation mit seinem Hauptgesellschafter Herder Verlag will Thalia anhand von Buchprojekten zeigen, wie sich die Wertschöpfungskette vom Autor bis zum Endkunden optimieren lässt. Als „Blueprint, für andere Verlage“, so Busch. Auch Händlern will Thalia Kooperationen anbieten. Die Tolino-Allianz habe gezeigt, dass „starke Partnerschaften ein Schlüssel zum Erfolg sein können, wenn alle von ihnen profitieren.“ Und weiter: „Als Händler, der über eine 360-Grad-Plattform verfügt, können wir uns sehr gut vorstellen, anderen Buchhändlern unsere Services zugänglich zu machen“. Am Ende gehe es doch „genau wie beim E-Reading darum, den Markt nicht internationalen Händlern zu überlassen.“

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