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Thalia bremst Douglas aus

Thalia bleibt das Sorgenkind der Douglas-Gruppe: Konzernübergreifend konnte die Douglas-Gruppe den Umsatz im zurückliegenden Geschäftsjahr 2011/12 zwar leicht um 1,7% steigern. Doch die Sanierung der Buchkette Thalia bremst den Konzern weiter aus. Selbst im Online-Geschäft sind die Umsätze rückläufig. 
Die gemeldeten Zahlen zum Geschäftsjahr 2011/12:
  • Thalia hat von Oktober 2011 bis Ende September 2012 – nach vorläufigen Zahlen – insgesamt 915 Mio Euro umgesetzt. Gegenüber dem Vorjahr sank der Umsatz damit um 2,1%. Auf vergleichbarer Fläche lag das Minus bei 2,3%. 
  • In Deutschland hat Thalia rund 683 Mio Euro umgesetzt. Damit gingen die Thalia-Umsätze hierzulande gegenüber dem Vorjahr um 3% zurück (vergleichbar: -2%). 
  • Auf den ersten Blick deutlich besser steht es um die Geschäfte in Österreich und in der Schweiz: Dort verzeichnet Thalia ein leichtes Plus von 0,7% auf 232 Mio Euro. Auf vergleichbarer Fläche ging der Umsatz aber zurück, um 3,4%.
  • Auch online konnte der Vorjahreswert nicht gehalten werden. Aus Sicht des Unternehmens macht dem Branchenprimus auch das Verbot der Gutschein-Modelle schaffen. Während Thalia im Vorjahr von der Ausgabe von Gutscheinen profitiert habe, wurde 2011/12 der Online-Umsatz um rund 10% verfehlt, heißt es aus Hagen.
  • Insgesamt generierte Thalia im vergangenen Geschäftsjahr rund 14% des Umsatzes online.
Konzernübergreifend hat Douglas deutlich besser abgeschnitten:
  • Von Oktober 2011 bis Ende September 2012 hat die Douglas-Gruppe den Nettoumsatz – auf Basis vorläufiger Zahlen – um 1,7% (vergleichbar: 0,8%) auf 3,44 Mrd Euro gesteigert. 
  • Bereinigt um die veräußerten Parfümerien in Russland steigerte der Konzern den Umsatz um 2,2 %.
  • Das Umsatzziel von 3,4 Mrd wurde damit erreicht. 
  • Im Heimatmarkt Deutschland stiegen die Umsätze der Douglas-Gruppe gegenüber dem Vorjahr um 2,7% (vergleichbar: +2,3 %) auf rund 2,3 Mrd Euro.
  • Die Auslandsumsätze lagen dagegen -0,3% hinter dem Vorjahr zurück und erreichten 1,1 Mrd Euro. Das Umsatzminus erklärt der Konzern durch den Verkauf der Parfümerien in Russland: Bereinigt um diese Veräußerungen ergibt sich im Ausland ein Umsatzplus von 1,3 %.
  • Die Online-Umsätze der Gruppe entwickelten sich mit einem Anstieg von rund 13% im Vorjahresvergleich „weiter dynamisch“. Ihr Anteil am Konzernumsatz lag im Berichtszeitraum bei rund 7%.
„Vor dem Hintergrund der branchenbedingt anhaltend rückläufigen Umsatzentwicklung in unseren Thalia-Buchhandlungen sowie in einigen Auslandsmärkten sind wir mit dieser Entwicklung einigermaßen zufrieden“, kommentiert Douglas-Chef Henning Kreke die Zahlen. Neben Thalia hat nur der Bereich Mode Umsatz verloren (-1,9% gegenüber dem Vorjahr). „Rundum zufrieden“ zeigt Kreke sich dagegen mit der Umsatzentwicklung der Christ-Juweliergeschäfte und der Douglas-Parfümerien in Deutschland. 
„Trotz der großen strukturellen Herausforderungen für die gesamte Buchbranche und der Aufwendungen für die Neuausrichtung von Thalia für das abgelaufene Geschäftsjahr“ geht Kreke weiterhin davon aus, die Ergebnisprognose von 200 bis 250 Mio Euro (vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) erreichen zu können. Eine Dividende werde man voraussichtlich nicht ausschütten. 

Wie sich Thalia und konkurrierende Buchfilialisten in jüngster Zeit entwickelt haben, ist im buchreport-Dossier „Krise der Filialisten“ nachzulesen.

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