buchreport

Stockender Versandhandel

Der Frühjahrsumsatz im deutschen Versandhandel fiel in diesem Jahr geringer aus als 2013. Das meldet der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (BEVH, vormals BVH) und weist für das zweite Quartal ein Umsatzminus von 6,8% aus.

Im Zeitraum von April bis Juni setzte die Branche demnach 11 Mrd Euro um (Vergleichszeitraum 2013: 11,8 Mrd Euro). Davon wurden 9,5 Mrd Euro (also 86%) durch E-Commerce erzielt (2. Quartal 2013: 10 Mrd Euro/Anteil: 84,5%).

Die Ausschläge einzelner Sortimentsgruppen fallen in der BEVH-Statistik heftig aus. Zu den Gewinnern zählten im zweiten Quartal die Sparten Unterhaltungselektronik (+27,7%) und Hobby/Freizeitartikel (+30,6%). Der BEVH führt diesen Aufschwung insbesondere auf gestiegene Nachfrage im Zuge der Fußball-Weltmeisterschaft zurück.

Der Versandhandel mit den Warengruppen Bücher geht dagegen ebenso wie mit Bild- und Tonträger sowie Schuhe deutlich zurück: Der Buch-Umsatz soll demnach von 1,27 Mrd auf 970 Mio Euro zurückgegangen sein (s. auch Grafik).

Die Zahlen für das erste Quartal hatten im Buchbereich bereits ähnlich ernüchternd angemutet: Dem BEVH zufolge war der Versandhandelsumsatz mit Büchern gegenüber den ersten Monaten des Jahres 2013 um 20,9% zurückgegangen.

Basis der Zahlen ist die laufende Verbraucherstudie „Interaktiver Handel in Deutschland“, für die laut Verband rund 40.000 Privatpersonen aus Deutschland im Alter von über 14 Jahren von Januar bis Dezember 2014 telefonisch und per Online-Fragebogen zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- und Versandhandel und zu ihrem Konsum von digitalen Dienstleistungen (z.B. im Bereich Downloads oder Ticketing) befragt.

Mit Blick auf die Ergebnisse für die Buchbranche ergeben sich stets Fragezeichen hinsichtlich des Umsatzvolumens, das der Verband errechnet: Bei Quartalserlösen von rund 1 Mrd Euro würde sich für das gesamte Jahr ein Umsatz von über 4 Mrd Euro ergeben – und das wäre die Hälfte des vom Börsenverein errechneten Branchen-Umsatzes von 9,5 Mrd Euro. Der Börsenverein selbst taxiert den Anteil des Online-Handels allerdings auf maximal 15%, das wären etwa 1,4 Mrd Euro.

Kommentare

Kommentar hinterlassen zu "Stockender Versandhandel"

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Mit dem Abschicken des Kommentars erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre Daten elektronisch gespeichert werden. Diese Einverständniserklärung können Sie jederzeit gegenüber der Harenberg Kommunikation Verlags- und Medien-GmbH & Co. KG widerrufen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutz-Richtlinien

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*

Dossier

Aktuelles aus dem Handel

  • Mediengruppe Stein übernimmt weiteren Fachinformationshändler  …mehr
  • Supermilf-Pilotprojekt: »Viele Erkenntnisse«  …mehr

  • SPIEGEL-Bestseller im Blick

    Der SPIEGEL-Bestseller-Newsletter gibt Ihnen jede Woche kostenlos einen Überblick zu den Aufsteigern der neuen SPIEGEL-Bestsellerlisten.

    » Melden Sie sich hier kostenlos an.

    Wollen Sie sich darüber hinaus schon vorab und detailliert über die Toptitel von morgen informieren, um frühzeitig disponieren zu können?

    » Bestellen Sie das SPIEGEL Bestseller-Barometer ab 8 Euro pro Monat.

    Wenn Sie die SPIEGEL-Bestesellerlisten z.B. in Ihren Geschäftsräumen präsentieren wollen oder online in Ihren Web-Auftritt integrieren möchten, hat buchreport weitere Angebote für Sie.

    » Weitere Angebote zu den SPIEGEL-Bestsellerlisten