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Spot auf die Indies

Der Verein der Hotlist hat seine jährliche Liste der „10 besten Bücher aus unabhängigen Verlagen“ veröffentlicht. Die 2009 ins Leben gerufene Hotlist soll – in Abgrenzung beispielsweise zum Deutschen Buchpreis, auf dessen Longlist sich Indie-Verlage nur selten wiederfinden – die Qualität und Vielfalt der Produktion unabhängiger Verlage des deutschsprachigen Raums zeigen.

Die Besonderheit: Gewürdigt wird die verlegerische Leistung, nicht die des Autors. Somit werden statt der Siegertitel die jeweiligen Verlage ausgezeichnet.

Die Indies, deren Bücher auf die Hotlist gewählt wurden, haben jetzt die Chance auf einen der beiden Verlagspreise der Hotlist, die am 16. Oktober im Rahmen der Frankfurter Buchmesse verliehen werden. Neben dem mit 5000 Euro dotierten Hauptpreis gibt es seit 2011 den Melusine-Huss-Preis, der mit einem Druckgutschein im Wert von 4000 Euro dotiert ist und über dessen Vergabe Buchhändler abstimmen.

Die zehn Titel der Hotlist 2015:

  • Argument: „Havarie“ von Merle Kröger
  • Edition Korrespondenzen: „Tumor linguae“ von Eugeniusz Tkaczyszyn-Dycki
  • Eichenspinner Verlag: „Erbmütter – Welttöchter, Samische Gedichte“ von Rauni Magga Lukkari/Inger-Mari Aikio-Arianaick
  • Engeler: „Die Kur“ von Arno Camenisch
  • Kein & Aber: „Unsere Namen“ von Dinaw Mengestu
  • kookbooks: „Risiko und Idiotie“ von Monika Rinck
  • Peter Hammer Verlag: „Young Blood“ von Sifiso Mzobe
  • Spector Books: „Saisonarbeit“ von Heike Geißler
  • Verbrecher Verlag: „Bodentiefe Fenster“ von Anke Stelling
  • Wallstein: „Applaus für Bronikowski“ von Kai Weyand

Von den 3668 beim Publikumsvoting abgegebenen Stimmen entfielen 287 auf den Verbrecher Verlag, 286 auf den Eichenspinner Verlag und 276 auf Spector Books. Diese drei Publikumslieblinge haben sich so über die Online-Abstimmung für die Hotlist qualifiziert, die übrigen sieben Titel wurden von der Jury ausgewählt, die auch den Gewinner des Hauptpreises bestimmen wird.

Die diesjährige Hotlist-Jury:

  • Alexandra von Arx (Kulturjournalistin und Literaturveranstalterin, Bern)
  • Osama Ishneiwer (Dozent Deutsche Literatur, Mediacampus, Frankfurt)
  • Harald Klauhs (Literaturredakteur, Die Presse, Wien)
  • Michael Sacher (Buchhandlung G. Hornung, Unna)
  • Dorothea von Törne (Literaturkritikerin, Berlin)

Plakate mit der Hotlist liegen im September den Sendungen von Prolit, LKG und Runge bei.

Die bisherigen Preisträger der Hotlist im Überblick
2014
Hauptpreis: Lars Müller Publishers für „Menschen am CERN“ von Andri Pol, Peter Stamm und Rolf Heuer 

Melusine-Huss-Preis: AvivA Verlag für „Mädchenhimmel!“ von Lili Grün

Alle Titel der Hotlist:

  • Arco Verlag: „Fearon“ von James Hanley
  • AvivA Verlag: „Mädchenhimmel!“ von Lili Grün
  • binooki: „junge verlierer“ von Emrah Serbes
  • Droschl: „Kanns nicht und wills nicht“ von Lydia Davis
  • Eichenspinner Verlag: „Fiedlerin auf dem Dach“ von Günter Saalmann
  • Krug & Schadenberg: „Zarte Landung“ von Emma Donoghue
  • Lars Müller Publishers: „Menschen am CERN“ von Andri Pol
  • Reprodukt: „Kinderland“ von Mawil
  • Verbrecher Verlag: „Eine Tonne für Frau Scholz“ von Sarah Schmidt
  • Weidle Verlag: „Settlers Creek“ von Carl Nixon
2013
Hauptpreis: Weidle Verlag für „Die Manon Lescaut von Turdej“ von Wsewolod Petrow

Melusine-Huss-PreisEdition Nautilus für „Brief in die Auberginenrepublik“ von Abbas Khider

Alle Titel der Hotlist:

  • Assoziation A: „Es waren viele Pferde“ von Luiz Ruffato
  • bilgerverlag: „Äquatoria“ von Patrick Deville
  • Edition Nautilus: „Brief in die Auberginenrepublik“ von Abbas Khider
  • Jung und Jung: „Alles, was draußen ist“ von Saskia Hennig von Lange
  • Luxbooks: „Die Ernte“ von Amy Hempel
  • mairisch verlag: „Schlaraffenland“ von Stevan Paul
  • mareverlag: „Leviathan oder Der Wal“ von Philip Hoare
  • Septime Verlag: „Das Casting“ von Ryu Murakami
  • Wagenbach: „Viviane Élisabeth Fauville“ von Julia Deck
  • Weidle Verlag: „Die Manon Lescaut von Turdej“ von Wsewolod Petrow

2012

Hauptpreis: Literaturverlag Droschl für „Dunkelheit am Ende des Tunnels“ von Tor Ulven

Melusine-Huss-Preis: Peter Hammer Verlag für „Der Pirat und der Apotheker“ von Henning Wagenbreth

Alle Titel der Hotlist:

  • Berenberg Verlag: „Ein Aquarium“ von Jeffrey Yang
  • Braumüller Verlag: „Mutterbild in amerikanischem Rahmen“ von Miklós Vajda
  • Diaphanes: „Heimlich, heimlich mich vergiss“ von Angelika Meier
  • Literaturverlag Droschl: „Dunkelheit am Ende des Tunnels“ von Tor Ulven
  • Echtzeit Verlag: „Wie Frau sein – Protokoll einer Verwirrung“ von Michèle Roten
  • Jung und Jung: „Luzidin oder Die Stille“ von Lukas Meschik
  • luxbooks: „Totsein ist gut in Amerika“ von Peter Gizzi
  • Peter Hammer Verlag: „Der Pirat und der Apotheker – Eine lehrreiche Geschichte“ von Robert Louis Stevenson/Henning Wagenbreth
  • Unionsverlag: „Abzählen“ von Tamta Melaschwili
  • Verlag Das Wunderhorn: „Öl auf Wasser“ von Helon Habila

2011

Hauptpreis: Frankfurter Verlagsanstalt für „Mein sanfter Zwilling“ von Nino Haratischwili

Melusine-Huss-Preis: Stroemfeld Verlag für „Vorabend“ von Peter Kurzeck

Alle Titel der Hotlist:

  • belleville: „Archiv verworfener Möglichkeiten“ von Naomi Schenck/Ulrich Rüdenauer (Hrsg.)
  • diaphanes: „McSorley’s Wonderful Saloon“von Joseph Mitchell
  • Literaturverlag Droschl: „Goldfischgedächtnis“ von Monique Schwitter
  • Frankfurter Verlagsanstalt: „Mein sanfter Zwilling“ von Nino Haratischwili
  • luxbooks: „Ein weltgewandtes Land“ von John Ashbery
  • mairisch Verlag: „Der Kanal“ von Lee Rourke
  • Rotbuch Verlag: „Die allgemeine Tauglichkeit“ von Akos Doma
  • Secession Verlag: „Adams Fuge“ von Steven Uhly
  • Stroemfeld Verlag: „Vorabend“ von Peter Kurzeck
  • Verbrecher Verlag: „Tagebücher, Bd. 1“  von Erich Mühsam, Chris Hirte/Conrad Piens (Hrsg.)

2010

Hauptpreis: Schöffling & Co. für „Flamingos“ von Ulrike Almut Sandig

Alle Titel der Hotlist:

  • Acabus: „Mein Wunscherbe“ von Dietlinde Hachmann
  • Literaturverlag Droschl: „Das Eigentliche“ von Iris Hanika
  • Edition Korrespondenzen: „Bravo Hotel“ von Franz Hammerbacher
  • Elfenbein: „Bitte umblättern!“ von Ulrich Holbein
  • Hamburger Verlag: „Lost in history“ von Axel Westerwelle
  • Jung und Jung: „Der Leuchtturm“ von Jean-Pierre Abraham
  • Liebeskind: „Das finstere Tal“ von Thomas Willmann
  • Lokomotion: „Fleckies Reise“ von Markus Grimm
  • Merlin: „Blick und Beute“ von Thomas Fritz
  • Schöffling & Co.: „Flamingos“ von Ulrike Almut Sandig
  • Ubooks Verlag: „Vogelstimmen“ von Dirk Bernemann
  • Walde+Graf: „Parties“ von Carl Van Vechten
  • Weidle Verlag: „Die Gehetzten“ von Michel Matveev
  • weissbooks.w: „Ein BilderReimbuch über Liebe“ von Franz Dinda 
  • Verbrecher Verlag: „Juja“ von Nino Haratischwili

2009

Hauptpreis: Blumenbar Verlag für „Blut im Wasser“ von Alexander Schimmelbusch

Alle Titel der Hotlist:

  • Bilger Verlag: „Herz aus Sand“ von Daniel Goetsch
  • Blumenbar Verlag: „Blut im Wasser“ von Alexander Schimmelbusch
  • Echtzeit Verlag: „Die Andouilllette“ von Gion Mathias Cavelty
  • Edition Korrespondenzen: „Eine Schwalbe falten“ von Margret Kreidls
  • Folio Verlag: „Sorge – Ein Traum“ von Martin Kubaczek
  • Friedenauer Presse: „Die Stadt N“ von Leonid Dobycin
  • Kookbooks: „falsche freunde“ von Uljana Wolf
  • Liebeskind: „Tokio im Jahr Null“ von David Peace
  • Lilienfeld Verlag: „Das Städtchen“ von Hans Adler
  • Luftschacht: „Raubvogel“ von Benjamin Tienti
  • mairisch Verlag: „Delfinarium“ von Michael Weins
  • Matthes & Seitz Berlin: „Der Zeitplan“ von Michel Butor
  • Milena Verlag: „Sunnyboys“ von Jan Kossdorf
  • Orange Press: „Making Woodstook: Ein legendäres Festival und seine Geschichte – erzählt von denen, die es bezahlt haben“ von Joel Rosenman
  • Salis Verlag: „Gleissen“ von Chantal Wicki
  • Urs Engler: „Die Freuden der Jagd“ von Ulrich Schlotmann
  • Ventil Verlag: „Unzucht“ von Jan Off
  • Verbrecher Verlag: „Almatastr“ von Germar Grimsen
  • Verlag Voland & Quist: „Schmidt liest Proust“ von Jochen Schmidt
  • weissbooks.w: „Perlensamt“ von Barbara Bongartz

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