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Sieg mit »Verstörungskomödie«

Die Lyrikerin und Poetry Slammerin Nora Gomringer (Foto: ORF/Johannes Puch) hat den Ingeborg-Bachmann-Preis 2015 gewonnen. Die 35-Jährige wurde von der Jury für ihren Text „Recherche“ ausgezeichnet. Nach einer Stichwahl setzte sich Gomringer durch und nahm die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung entgegen.

Die Autorin las auf Einladung von Sandra Kegel, die auch die Laudatio hielt und von „Recherche“ als „Fantasiespiel“ und „Verstörungskomödie“ sprach. Es sei ein selbstreflexiver Text, der von der Suche nach Wahrheit erzähle und vom ständigen Perspektivenwechsel lebe. Der Text bewege sich „zwischen irrem Tempo und Nachdenklichkeit“.

Nora Gomringer ist bisher bei Voland & Quist erschienen. Verleger Sebastian Wolter: „Wir wissen, dass Nora Gomringer viele Talente hat, nun hat sie unter Beweis gestellt, dass sie neben der Lyrik auch die Prosa beherrscht.“ Verleger Leif Greinus: „In den zehn Jahren unserer Zusammenarbeit mit Nora Gomringer ist der Bachmannpreis ohne Zweifel ein Höhepunkt. Wir freuen uns sehr auf die weiteren Jahre mit dieser wunderbaren Autorin.“

Voland & Quist wird den Siegertext in den nächsten Tagen als E-Book (Epub, enhanced Epub mit Audiodaten) sowie im bereits angekündigten im Herbst erscheinenden Band „Ich bin doch nicht hier, um Sie zu amüsieren“ veröffentlichen.

Nora Gomringer, die seit 2010 Direktorin des Internationalen Künstlerhaus „Villa Concordia“ ist, hat bislang folgende Werke vorgelegt (Auswahl):

  • „Morbus“, Voland & Quist, 2015
  • „Monster Poems“, Voland & Quist, 2013
  • „Mein Gedicht fragt nicht lange“, Voland & Quist, 2011 (Neuausgabe „Mein Gedicht fragt nicht lange reloaded“, 2015)
  • „Ich werde etwas mit der Sprache machen“, Voland & Quist, 2011
  • „Nachrichten aus der Luft“, Voland & Quist, 2010
  • „Klimaforschung“, Voland & Quist, 2008
  • „Sag doch mal was zur Nacht“, Voland & Quist, 2006

Die weiteren Preisträger:

  • Kelag-Preis (10.000 Euro): Valerie Fritsch, „Das Bein“
  • 3sat-Preis (7500 Euro): Dana Grigorcea, „Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit“
  • BKS-Publikums-Preis (7500 Euro): Valerie Fritsch, „Das Bein“

Alle bisherigen Preisträger:

  • Gert Jonke (1977)
  • Ulrich Plenzdorf (1978)
  • Gert Hofmann (1979)
  • Sten Nadolny (1980)
  • Urs Jaeggi (1981)
  • Jürg Amann (1982)
  • Friederike Roth (1983)
  • Erica Pedretti (1984)
  • Hermann Burger (1985)
  • Katja Lange-Müller (1986)
  • Uwe Saeger (1987)
  • Angela Krauß (1988)
  • Wolfgang Hilbig (1989)
  • Birgit Vanderbeke (1990)
  • Emine Sevgi Özdamar (1991)
  • Alissa Walser (1992)
  • Kurt Drawert (1993)
  • Reto Hänny (1994)
  • Franzobel (1995)
  • Jan Peter Bremer (1996)
  • Norbert Niemann (1997)
  • Sibylle Lewitscharoff (1998)
  • Terézia Mora (1999)
  • Georg Klein (2000)
  • Michael Lentz (2001)
  • Peter Glaser (2002)
  • Inka Parei (2003)
  • Uwe Tellkamp (2004)
  • Thomas Lang (2005)
  • Kathrin Passig (2006)
  • Lutz Seiler (2007)
  • Tilman Rammstedt (2008)
  • Jens Petersen (2009)
  • Peter Wawerzinek (2010)
  • Maja Haderlap (2011)
  • Olga Martynova (2012)
  • Katja Petrowskaja (2013)
  • Tex Rubinowitz (2014)
  • Nora Gomringer (2015)

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