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Seattle kapituliert vor New York und Cupertino

Der in der vergangenen Woche zugespitzte Preiskrieg zwischen Amazon und Macmillan ist vorerst entschieden: Der Onliner beugt sich dem von Apple und dem Verlag aufgebauten Druck und bietet die E-Books der Holtzbrinck-Tochter künftig zu dem vom Verlag gewünschten Verkaufspreis an. Dies könnte der erste Schritt einer Abkehr vom umstrittenen 9,99-Dollar-Kurs sein.

Rückblick: Am vergangenen Freitag hatte Amazon – offenbar nach fruchtlosen Gesprächen mit John Sargent, CEO von Macmillan (hier dessen Offener Brief dazu) – die E-Book-Titel des New Yorker Verlags aus dem Kindle-Programm und zumindest Bestseller-Print-Titel aus dem Amazon-Shop geworfen.

Macmillan gehört zu den fünf großen Verlagen, die zum Start des Apple-E-Book-Programms „iBook“ mit an Bord sind. Anders als Amazon will Apple die E-Books zu dem Preis verkaufen, den die Verleger festsetzen – während sich Amazon das Recht vorbehält, eigenmächtig die Preise nach unten zu setzen. Bei der Präsentation des neuen Tablet-Computers iPad hat Apple-Chef Steve Jobs explizit die Pricing-Strategie von Amazon kritisiert.

Am Wochenende hat Amazon eine Kehrtwende vollzogen: Macmillan habe „klar kommuniziert“, dass sie ungeachtet unserer Betrachtungsweise zu einem „Agency Model“ wechseln und ihre E-Books zwischen 12,99 und 14,99 Dollar anbieten wollten, erklärt Amazon in einer Mitteilung an die Kindle-Kunden. Man habe die „starke Unstimmigkeit“ und die „Ernsthaftigkeit dieser Unstimmigkeit“ dadurch zum Ausdruck gebracht, dass man temporär den Verkauf der Macmillan-Titel gestoppt habe. „Wir möchten jedoch, dass Sie wissen, dass wir kapitulieren und die Bedingungen von Macmillan akzeptieren müssen, weil Macmillan ein Monopol bei den eigenen Titeln hat und weil wir Ihnen diese Titel weiterhin anbieten möchten, trotz der Preise, die nach unserer Meinung unnötig hoch sind.“

Weiterhin heißt es, dass Amazon nicht davon ausgehe, dass alle großen Verlage den gleichen Weg wie Macmillan gehen werden.

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