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Schweizer Buchpreis 2019: Die fünf Nominierten stehen fest

Neben dem Deutschen Buchpreis wurde auch die Shortlist für den Schweizer Buchpreis 2019 bekannt gegeben. „Die Bandbreite an Themen und Herangehensweisen war groß, und es gab viele interessante junge Stimmen“, erklärt Jurysprecher Manfred Papst. Die Jury habe sich für fünf „eigenwillige und überraschende Texte“ entschieden. 

Die nominierten Autoren:

  • Sibylle Berg, „GRM. Brainfuck“ (Kiepenheuer & Witsch Verlag)
  • Simone Lappert, „Der Sprung“ (Diogenes Verlag)
  • Tabea Steiner, „Balg“ (Edition Bücherlese)
  • Alain Claude Sulzer, „Unhaltbare Zustände“ (Galiani Verlag)
  • Ivna Žic, „Die Nachkommende“ (Matthes & Seitz Verlag)

Die Auszeichnung ist mit insgesamt 42.000 Franken dotiert. Der Preisträger oder die Preisträgerin erhält 30.000 Franken; die vier anderen Finalisten erhalten jeweils 3.000 Franken. Die öffentliche Preisverleihung findet am Sonntag, 10. November 2019 um 11 Uhr im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals BuchBasel im Theater Basel statt.

Für den Schweizer Buchpreis 2019 hat die Jury über 70 Titel aus 45 Verlagen geprüft. Die Mitglieder der Jury:

  • Daniel Graf (Kulturredakteur „Republik“)
  • Manfred Papst (Kulturredakteur „NZZ am Sonntag“ und Jury-Sprecher)
  • Christine Richard (freie Kritikerin)
  • Monika Steiner (Buchhändlerin Münstergass Bern)
  • Susanne Sturzenegger (Freie Mitarbeiterin Literaturredaktion „SRF“)

Das Urteil der Jury zu den einzelnen Romanen:

  • In ihrem Roman „GRM“ treibe Sibylle Berg den „entfesselten Neoliberalismus“ auf die Spitze und attackiere eine moralisch verkommene Zwei-Klassen-Gesellschaft mit ihrer eigenen entfesselten Fantasie. „Dieser Entwicklungsroman ist eine Mind Bomb von emotionaler Wucht.“
  • Im vielschichtigen Roman „Der Sprung“ zeige die Autorin Simone Lappert in einem „raffiniert konstruierten Geschichtenmosaik“, wie ein einziger dramatischer Moment auf verschiedene Einzelschicksale einwirke.
  • Der Traum vom Familienidyll auf dem Land erweise sich in Tabea Steiners Debütroman „Balg“ als trügerisch: „Der Alltag mit Kind ist für Antonia und Chris anstrengender als erwartet, zur Isolation und Überforderung gesellt sich eine zunehmende Entfremdung.“ Diese Entwicklung zeichne Steiner in „einer einfachen, lakonischen Sprache mit glasklaren Bildern“ nach.
  • Alain Claude Sulzer erzähle in seinem Roman „Unhaltbare Zustände“ die Geschichte eines gewissenhaften alternden Angestellten. Der Autor schildere eine „so vielschichtige wie anrührende Figur“.
  • Ein Zug zwischen Paris und Zagreb, eine junge Frau zwischen den Ländern und Sprachen ihres Lebens: „Die Nachkommende“ von Ivna Žic sei ein „Debüt von großem Sprachbewusstsein und sinnlicher Intensität“.

Vor der Preisverleihung werden die nominierten Autorinnen und Autoren werden ihre Bücher auf einer Lesetour durch Deutschland, Österreich und der Schweiz präsentieren:

  • 20. Oktober 2019, Frankfurt: Frankfurter Buchmesse, bei „Arte“ und „Das blaue Sofa“
  • 22. Oktober 2019, München: Buchhandlung Lehmkuhl
  • 25. Oktober 2019, Zürich: Literaturhaus Zürich
  • 31. Oktober 2019, Bern: „Nacht der B-Lesen“
  • 3. November 2019, Hamburg: Literaturhaus Hamburg
  • 4. November 2019, Berlin: Literarisches Colloquium Berlin
  • 7. November 2019, Wien: „BuchWien“ und Residenz der Schweizer Botschaft
  • 9. November 2019, Basel: Literaturfestival BuchBasel, Einzellesungen

 

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