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Sag mir, wo die Kunden sind

Der Einzelhandelsverband bestätigt seine Umsatzprognose von +1,5% für 2014. Umsatztreiber ist der E-Commerce. Für den stationären Handel malt der Verband dagegen ein düsteres Bild. Hauptproblem: die rückläufige Kundenfrequenz.

Basis der Prognose ist eine HDE-Umfrage bei 1200 Unternehmen:
  • Die Umsatzerwartungen im deutschen Einzelhandel sind mehrheitlich positiv, ein Drittel der befragten Unternehmen rechnet mit einem Umsatzanstieg. 
  • Mit einem Umsatzplus von 17% bleibt dabei der E-Commerce Wachstumstreiber der Branche. 30% aller stationären Händler seien im Internet-Handel aktiv und profitierten vom Online-Boom
  • Rund drei Viertel der Multi-Channel-Unternehmen gingen für 2014 von steigenden Umsätzen aus.

Der HDE warnt jedoch erneut vor einem „tiefgreifenden Strukturwandel“:

  • Fast Drittel der Händler berichteten von stark sinkenden Kundenfrequenzen in den Innenstädten, weitere 43% sehen einen leichten Rückgang. „Das ist eine große Gefahr für unsere vitalen und attraktiven Innenstädte in Deutschland. Ohne den Handel könnten viele Standorte veröden“, warnt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
  • Nach HDE-Angaben könnten bis 2020 rund 50.000 Handelsstandorte wegfallen. Insbesondere kleine und mittelständische Händler, die nicht in Genossenschaften oder Verbundgruppen eingebunden sind, könnten sich nur schwer behaupten. 
Als Ausweg schlägt der Verband eine „intelligente Vernetzung von Handel, Verkehr, Gastronomie, Kultur und Freizeit“ vor, um die Attraktivität der Städte zu erhalten. Auch bei der Gewerbesteuer oder den Ladenöffnungszeiten müsse man gemeinsam über Änderungen nachdenken. 
Der Schwund bei der Kundenfrequenz zieht sich seit Monaten wie ein roter Faden durch Statistiken:
  • Bei der Umfrage des HDE unter Einzelhändlern gaben 40% zu Protokoll, die Kundenfrequenz in ihrem Laden sei 2013 zurückgegangen. Weitere 17% erklärten sogar, sie sei „stark zurückgegangen“.
  • Das Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) hat bei einer Konsumentenbefragung herausgefunden, dass mehr als jeder dritte Verbraucher (37,4%) die Zahl seiner Besuche in der Innenstadt zugunsten des Online-Einkaufs verringert hat. Bei den befragten Frauen waren es sogar 40,5%.
Wie sich die Kundenfrequenz im Buchhandel entwickelt, hat buchreport in einer Umfrage ermittelt, die in der kommenden Woche im buchreport.express ausgewertet wird.

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