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»Wir brauchen mehr Forscher statt Prediger«

Zeiten, in denen eine One-Man-Show Informationen beschafft, auswertet und Entscheidungen fällt, sind schon lange passé. Denn für einsame Entscheidungen ist die Gemengelage aus Informationsunsicherheit und Komplexität viel zu unübersichtlich. Wie kommen wir stattdessen zu guten Entscheidungen?

Die Organisations-Beraterin Carolin Wolf gibt Antworten auf diese Frage. Mit dem Konzept des „Gemeinsamen Denkens“ liefert sie einen praktikablen Ansatz, Unsicherheit und Komplexität besser zu begegnen und gemeinsam arbeits- und handlungsfähig zu sein. Dazu müssen wir Denkweisen, Fähigkeiten und Wissen aller Beteiligten einbinden. Im Channel Produktion & Prozesse von buchreport.de zeigt Carolin Wolf, wie es gelingen kann, verschiedene Standpunkte, Interessenlagen und Ansichten zusammenzuführen.

Die Herausforderungen der VUKA-Welt brauchen eine Veränderung der Besprechungsformate und vor allem eine Veränderung der Haltung und Ausrichtung jedes Einzelnen.

Dass sich unsere Welt mit den Charakteristika des Akronyms VUKA beschreiben lässt, ist schon seit längerem allgemein anerkannt. Betrachten wir gleichzeitig den betrieblichen Alltag, gibt es hier eine große Diskrepanz. VUKA steht dabei für volatil, unsicher, komplex, uneindeutig (bzw. ambiguous).

Während sich das Umfeld durch eine enorme Veränderungsgeschwindigkeit auszeichnet, scheinen die Formate, die wir im betrieblichen Alltag zum Bewältigen der komplexen Herausforderungen einsetzen, nicht mitgewachsen zu sein. Innerhalb der betrieblichen Zusammenkünfte sind wir oft weit entfernt vom „gemeinsamen Denken“. Wir sind getrieben von der knappen Ressource Zeit und beenden Zusammenkünfte gerne mit den Worten: „So, und jetzt muss ich aber auch mal arbeiten“.

Doch wie kann es gelingen, die volle Aufmerksamkeit aller anwesenden Köpfe zu erhalten und den gesellschaftlichen, ökologischen und unternehmensinternen Herausforderungen zu trotzen?

Warum Forscher wichtig sind

Wir brauchen mehr Forscher als Prediger. Das heißt, dass wir bereit sind, statt auf die Begründung unserer vorgefassten Meinung zurückzugreifen, unsere Denkroutinen zu verändern. Gemeinsames Denken setzt voraus, dass wir bereit sind, Hypothesen zu formulieren, zu überprüfen, zu verwerfen und weiterzuentwickeln. Mit der Haltung „ich weiß es sowieso“ entsteht nichts Neues und auch nichts Gemeinsames. Die Bündelung der Aufmerksamkeit der versammelten Köpfe benötigt einen klar vermittelten und gemeinsam getragenen Sinn als Fundament. Wenn Ihr Alltag Meetings beinhaltet, in denen Ihnen und den anderen Anwesenden das Wofür unklar ist, stellt sich die Frage, ob sich die Durchführung dieses Meetings in dieser Form lohnt.

Der Channel Produktion & Prozesse

Weitere Lösungen, Impulse und Erfahrungsberichte für die Verlagsproduktion lesen Sie im Channel Produktion & Prozesse von buchreport und Channel-Partner Publisher Consultants. Hier mehr… 

Daneben braucht es eine stimmige innere Haltung und Ausrichtung des Einzelnen als Antwort auf die VUKA-Welt: eine spielerische, rebellische und wagemutige Haltung als stimmige Antwort auf ein Umfeld voller Ungewissheit, im Gegensatz zu einem auf Absicherung und Fehlervermeidung fokussierten Denken und Handeln. Die Grundprinzipien der Denk- und Entscheidungslogik des „Effectuation“-Ansatzes können hier sehr hilfreich sein. Dies schließt einen Abschied von dem einen richtigen Weg und die Bereitschaft ein, den Fokus auf den nächsten machbaren Schritt zu legen. Mut ist gefragt.

Auch die Ausrichtungen und Haltungen im Miteinander gehören zu einer Einstellung auf die Veränderungen in der VUKA-Welt. Eine zentrale Aussage in meinem Buch „Gemeinsam Denken“ lautet: die Synchronisierung mittels der Kommunikation zu begrüßen statt auf klassische Sender-Empfänger-Modelle zurückzugreifen.

Erkenntnisse der Hirnforschung weisen auf neue Entscheidungsprozesse hin

Warum? Weil es sich lohnt, die Befunde der neueren Hirnforschung zu berücksichtigen, die verdeutlichen, dass Informationsverarbeitung im Gehirn immer auch den Körper miteinbezieht. Wir sind permanent Sender und Empfänger zugleich, in jedem Moment. Daher ist es wichtig, offen und neugierig für Neues zu sein und auf die Botschaften und Inhalte meines Gegenübers in der Kommunikation einzugehen.

Die Herausforderungen der VUKA-Welt rufen nach der Übernahme von Verantwortung durch jeden Einzelnen. Wir wissen heute, dass sie nur gemeinsam gelöst werden können. Nur wenn wir es schaffen, wechselseitig in einen Zustand des Aufeinander- und Auf-sich-bezogen-Seins zu gelangen, kann wirklich etwas Neues als Antwort auf die Komplexität entstehen.

Mit freundlicher Genehmigung des Business Village Verlages.

Carolin Wolf: Gemeinsam denken. Die VUKA-Welt braucht mehrere Köpfe

240 Seiten. 24,95 EUR

E-Book (PDF). 19,95 EUR

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