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Postskriptum: Rühriger Rapper

Eines muss man dem Rüpel-Rapper Bushido (Foto: Universal Music) lassen: Er steckt voller Überraschungen. Nicht nur, dass er mit seiner Biografie vordere Plätze auf der „Spiegel“-Bestsellerliste bevölkert. Jetzt hat der böse Berliner Bube auch noch zusammen mit dem Prager Barden Karel Gott (berühmt geworden durch seine liebliche Hymne an die „Biene Maja“) ein Lied aufgenommen. Als nächstes plant er angeblich einen Film. Warten Sie’s ab: Das Drehbuch schreibt er bestimmt zusammen mit Elfriede Jelinek.      

Buchhändler: Bespöttelt

Neulich gelesen in der „Berliner Morgenpost“: „Ein Mann betritt eine Buchhandlung und fragt nach Goethes gesammelten Werken. ,Welche Ausgabe‘ sagt der diensteifrige Händler im Buchladen. ,Ja – da haben Sie auch wieder recht!‘, bemerkt dankbar der Käufer in spe und verlässt ohne Goethes Gesammelte Werke den Laden.“ Na ja, es gibt nun mal überhaupt nicht viele Witze über Buchhändler. Da sollte man nicht nur die guten kennen.     

Elvis: Enttarnt

Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, dass der niederländische Sicherheitsexperte Jeroen Van Beek eine elektronische Sicherheitskontrolle am Amsterdamer Flughafen übertölpelt hat: Er programmierte den Chip eines sogenannten ePassports auf den Namen Elvis Presley, setzte ein Porträtfoto des „King of Rock ’n’ Roll“ ein und gab als Herkunftsland einen fiktiven Staat an – und wurde vom Computer problemlos durchgelassen. Nun wird mancher Leser durchaus Verständnis für den Computer haben: Dass Elvis lebt und vom Geheimdienst mit falschen Papieren ausgestattet worden ist, hört man immer wieder. Wenn ein Sicherheitsbeamter die Kontrolle durchgeführt hätte, wäre Van Beek aber sicher nicht so einfach davongekommen: Dann hätte er bestimmt ein Autogramm geben müssen.  

Poet: Prophetisch

Eine wirklich peinliche Panne ist der Gebühreneinzugszentrale in Sachsen unterlaufen: Sie schickte an die Adresse der Friedrich-Schiller-Grundschule in dem Örtchen Weigsdorf-Köblitz gleich mehrere an „Herrn Friedrich Schiller“ adressierte Aufforderungen, Radio und Fernsehen anzumelden. Das trug den Kontrollettis jede Menge öffentlichen Spott ein, denn natürlich gab es zu Lebzeiten des Dichters (1759–1805) weder Radio noch Fernsehen. Interessanterweise formulierte Schiller aber bereits 1797 in seiner Ballade „Der Ring des Polykrates“ jenen Satz, der bis heute auf weite Teile des TV-Angebots zutrifft: „Hier wendet sich der Gast mit Grausen.“

Forscher: Fair

Zum Schluss meine Lieblingsstelle aus dem dpa-Bericht von der diesjährigen Verleihung des satirischen Ig-Nobel-Preises in Cambridge: „Der Preis für Chemie wurde in diesem Jahr weise geteilt: Er ging einerseits an eine Forschergruppe aus Puerto Rico und den USA, die nachgewiesen hatte, dass Coca-Cola Spermien abtötet. Aus Gründen der Fairness ging der Preis zugleich aber auch an Wissenschaftler aus Taiwan, die das Gegenteil beweisen.“

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