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Postskriptum: Klatsch, klatsch!

Donaldisten: Verwunderlich

Am Samstag findet in Bielefeld der 31. Kongress der deutschen Donaldisten statt, zu dem die Organisation D.O.N.A.L.D. (Deutsche Organisation der nichtkommerziellen Anhänger des lauteren Donaldismus) Interessierte herzlich einlädt. Unbeleckte Besucher sollten sich allerdings vorab mit den Usancen der Veranstaltung vertraut machen: So applaudieren die Enten-Enthusiasten nicht durch Klatschen, sondern indem sie „Klatsch, klatsch!“ rufen. Unwillen äußern sie durch vernehmliches „Grummel, grummel!“ oder „Hüstel, hüstel!“ Erstbesucher des Kongresses erkennen sich wahrscheinlich ganz einfach an den wiederholten „Staun, staun!“-Ausrufen.

Nikolaus: Verbannt

Die Stadtväter von Leiden haben einem Standesbeamten untersagt, Eheschließungen im Kostüm des heiligen Nikolaus vorzunehmen. Im vergangenen Jahr hatte der städtische Bedienstete bei einer Trauung den vollen Bischofsornat des Heiligen getragen. Das sei nicht mit Würde und Ernsthaftigkeit der Zeremonie vereinbar, monierten die Stadtväter. Wahrscheinlich fürchten sie nicht zu Unrecht, ihre Stadt könne weltweit zum Symbol für eine besonders zynische Einstellung zur Ehe werden, nach dem Motto: Wer an die Unverbrüchlichkeit des Eheversprechens glaubt, der glaubt wohl auch an den Weihnachtsmann.

Mehdorn: Verkannt

Der Herder Verlag zeiht Bahn-Chef Hartmut Mehdorn der Humorlosigkeit. Grund: Die Deutsche Bahn verhindert, dass an Bahnhöfen und in Zügen für das Buch „senk ju vor träwelling. Wie Sie mit der Bahn fahren und trotzdem ankommen“ von Mark Spörrle und Lutz Schumacher geworben wird. „Zuverlässige Quellen teilen mit, dass das Buch bei Lokführern und Zugbegleitern durchaus beliebt sei“, behauptet der Verlag in einer Mitteilung. Auch der Vorwurf der Humorlosigkeit gegen die Konzernleitung geht bei genauerem Hinsehen aber fehl: Schließlich arbeiten Mehdorn und seine Mannen seit Monaten hart daran, den geplanten Bahn-Börsengang zur größten Lachnummer der deutschen Wirtschaftsgeschichte zu machen.

Überschriften: Verspielt

Der Wettstreit um das schönste Wortspiel in einer Überschrift geht in dieser Woche unentschieden aus. Ein heißer Anwärter auf den ersten Rang ist die „Welt am Sonntag“, die zum Streit um die geplante Archäologische Zone in Köln titelte: „Streit um des Kaisers Bad.“ Sie teilt sich den Platz auf dem Siegertreppchen aber mit der „FAZ“, die eine Besprechung der neuen Platte von Altrocker Udo Lindenberg mit der Überschrift „Der Gin des Lebens“ versah.

Erfolgsgeheimnisse: Verschieden

Zum Schluss noch eine Fundstelle aus dem neuen Buch „Sprüche und Widersprüche“ des Schweizer Schriftstellers Markus M. Ronner (erschienen im Neuen Europa Verlag): „Das Geheimnis meines Erfolges: Ich habe so wenig wie möglich geschlafen.“ (Aristoteles Onassis) – „Das Geheimnis meines Erfolges: Ich habe immer mit den richtigen Leuten geschlafen.“ (Pamela Anderson).

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