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Postskriptum: Falsch ausgedrückt

Friedrich: Französisch

Während derzeit noch alle übers Denglisch schimpfen, könnte im Friedrich-der-Große-Jahr 2012 die gute alte französisch-deutsche Sprachpanscherei wieder in Mode kommen. So erklärt „Bild am Sonntag“ schon mal zwei Führungskräften des Verlags C. Bertelsmann, die in der Einladung zur Präsentation der Biografie „Friedrich der Große“ von Tillmann Bendikowski als „Head of Administration an Cultural Events“ und „Head of Public Affairs“ firmiert hatten: „Liebe Häupter für kulturelle Ereignisse und öffentliche Affären, wenn Sie schon smit fremdsprachigen Titeln protzen, für den King of Prussia wäre Französisch angemessen. Denn deutsch sprach der Roi de Prusse ungern und holprig.“ C’est vrai! Allerdings sollte, wer diesen Appell beherzigen will, auch der berühmten Worte des Fußball-Profis Dietmar ,Didi‘ Hamann gedenken: „Dass mein Gegenspieler mich umgestoßen und am Torschuss gehindert hat, hab ich ja noch wegstecken können, aber als er mich einen ,Pardon‘ genannt hat, habe ich die Nerven verloren und nachgetreten.“      

Gallagher: Geschwätzig

Was unsere britischen Nachbarn so umtreibt: Ende vergangener Woche berichteten verschiedene Medien auf der Insel allen Ernstes von dem Ereignis, dass der Popmusikant Noel Gallagher eine „Hamlet“-Aufführung besucht und nicht gemocht hatte. „Ich wusste ja, dass sie Englisch sprechen, aber ich habe nicht eine Minute lang verstanden, worum es ging“, sagte der ehemalige Sänger und Komponist der Band Oasis. „Das war alles nur dummes Geschwätz.“ Von diesseits des Kanals kommentieren wir abgeklärt: Soso. Noel Gallagher konnte also mit Shakespeare nichts anfangen. Na und? Shakespeare mit ihm auch nicht.

Pranken: Populär

Berühmte Autoren mag es mitunter grämen, dass zwar viele Menschen ihren Namen kennen, sie aber trotzdem selten auf der Straße erkannt werden. Was ihnen entgeht, beschrieb jetzt sehr schön plastisch der RTL-Schuldnerberater Peter Zwegat (Foto) in der „Bunten“: „Ich genieße meine Popularität ja“, meinte der 61-Jährige. „Aber wenn man zum sechsten Mal die Pranke eines Möbelpackers zwischen den Schultern spürt, wird die Bekanntheit zur Last.“ Wir lernen: Popularität wird von Insidern offenbar in Prankenhieben gemessen. Und: Buchrücken sind vergleichsweise angenehme Landeplätze für Bewundererpranken.  

Klappentext: Komisch

Zum Schluss noch ein hübscher Fantasy-Insider-Witz, gefunden im Klappentext des Romans „Gefährten des Zwielichts“ von Alexander Lohmann (erschienen bei Bastei Lübbe-Taschenbuch): „Gandalf ist ein Arschloch. (Redensart der Orks)“

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