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Penguin Random House erstmals über 4 Mrd Euro

Bücher gelten als „reifer“ Markt mit bestenfalls moderatem Wachstum, auch wenn Bestsellererfolge für Unternehmenskonjunkturen bei einzelnen Verlagen sorgen. Insofern ist das Wachstum der breit aufgestellten internationalen Bertelsmann-Buchsparte Penguin Random House (PRH) durchaus bemerkenswert. PRH ist 2021 um 6% gewachsen und übertrifft zum ersten Mal die 4-Mrd-Euro-Marke. Organisch, d.h. vor allem ohne Wechselkurseffekte, hat PRH sogar um 7,3% zugelegt. Das Ergebnis der Buchgeschäfte wurde darüber hinaus gesteigert: Das Operating EBITDA stieg um 9,2% auf 755 Mio Euro (Vorjahr: 691 Mio Euro). Die EBITDA-Marge erhöhte sich auf stolze 18,7%. Das geht aus dem aktuellen Bertelsmann-Geschäftsbericht hervor. 

Penguin Random House20212020201920182017
Umsatz in Mrd Euro4,0303,8023,6363,4243,359
Umsatzrendite (op. EBITDA-Marge)18,7%18,2%15,4%15,4%15,5%

Markus Dohle (© Bertelsmann)

Penguin Random House-CEO Markus Dohle hat in einem Brief an die weltweite PRH-Belegschaft die Marktlage analysiert: Generell habe sich 2021 der physische Buchhandel weltweit zu erholen begonnen, während sich zugleich die Verlagerung zum Online-Handel fortsetzte. Mit dem zulegenden Online-Handel habe auch der Verkauf von Backlist-Produkten zugenommen: „Wir werden diese Entwicklungen nutzen, um unsere Ziele für 2022 zu verwirklichen: die Interessen vieler verschiedener Leser zu erfüllen, einen positiven Beitrag zu unserer Gesellschaft zu leisten und unser organisches Wachstum durch exzellente Inhalte und Reichweite zu steigern.“

Dohle streicht rückblickend auf 2021 vor allem die positive Entwicklung in Kanada, Brasilien, Indien, Südafrika und spanischsprachigen Märkten heraus.

Auch deutsche Bertelsmann-Verlage legen zu

Die deutsche Penguin Random House Verlagsgruppe ist im buchreport-Ranking der „100 größten Verlage“ gelistet. Das Dossier ist als 120-Seiten-Heft, als PDF und als Datenbank-Zugang erhältlich.

Auch die deutsche Verlagsgruppe Penguin Random House hat fürs aktuelle buchreport-Ranking „Die 100 größten Verlage“ einen kräftigen Zuwachs um knapp 12% auf 332 Mio Euro gemeldet. Dabei handelt es sich allerdings nur zu einem kleineren Teil um organisches Wachstum. Die deutsche Gruppe hatte im vergangenen Jahr den Kreativratgeber-Verlag Frech von WEKA übernommen, der für einen zweistelligen Mio-Umsatz steht.

Markus Dohle akzentuiert auch das globale DK-Geschäft, das dank des Wachstums der Online-Verkäufe und der umfangreichen Backlist „ein herausragendes Jahr“ hingelegt habe. Auch der deutsche DK Dorling Kindersley Verlag hat zweistellig auf 33,4 Mio Euro zugelegt. Er ist nicht Teil der deutschen Verlagsgruppe Penguin Random House, sondern firmiert separat und ist an die internationale DK-Gruppe angebunden.

Weiteres Buch-Wachstum auch durch Akquisitionen

Der Bertelsmann-Vorstandsvorsitzende Thomas Rabe, erklärte auf buchreport-Nachfrage: „Wir werden im Buchgeschäft noch weiter organisch wachsen, aber gezielt in einzelnen Märkten und Sparten kleinere Verlage erwerben.“ Das sei ein „bewährtes und erprobtes Modell.“  Man habe bereits zuletzt zahlreiche Transaktionen getätigt und dabei kleinere und mittelgroße Verlage erworben. Rabe verwies u.a. auf die Märkte in Spanien oder Brasilien, wo man besonders erfolgreich gewesen sei.

PRH gehört mit zu den Säulen bei Bertelsmann, in denen Wachstumsziele im Rahmen einer Boost-Strategie definiert wurden: Im Inhaltegeschäft, zu dem auch die Buchsparte zählt, wolle man bis 2025 ein Wachstum von jährlich 5 bis 10% erzielen.

Weiter in der Schwebe hängt der Kauf des US-Verlags Simon & Schuster, gegen den das US-Justizministeriums Kartellbedenken erhoben hat. Bertelsmann rechnet mit einer Entscheidung im Herbst 2022.

Bertelsmann steigert Konzernergebnis 2021 auf Rekordwert

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