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November-Schließungen bringen Einzelhandel in Notlage

Zeit für Geschenke 2020 (Foto: HDE)

Zeit für Geschenke 2020 (Foto: HDE)

Viele Konsumenten beginnen bereits im November mit ihren Weihnachtseinkäufen, gerade im Corona-Jahr 2020 haben viele Menschen vor, ihre Geschenke bereits früher einzukaufen, um Menschenmassen auszuweichen. 29% der Befragten des HDE-Konsumbarometers im Oktober (rund 2000 Befragte) gaben an, im November mit den Einkäufen starten zu wollen. Der nun erfolgte „lockdown light“ zwingt den Einzelhandel zwar nicht zu Schließungen, die Aufforderung möglichst Zuhause zu bleiben, bekommen die Händler jedoch stark zu spüren.

Geschäftsschließungen, Kurzarbeit, umständliche Hilfsanträge – es sind viele Baustellen, mit denen der lokale Einzelhandel derzeit kämpft, wie Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelverbands Deutschland HDE auf einer digitalen Pressekonferenz deutlich machte. Dementsprechend düster fallen die Prognosen der Händler auch angesichts der Zahlen einer Konsumentenbefragung des HDE aus.

So schätzen die Händler aktuell Umsatz und Frequenz ein (Foto: HDE)

So schätzen die Händler aktuell Umsatz und Frequenz ein (Foto: HDE)

Die angespannte Lage könne gar zu einem freiwilligen Lockdown von Händlern führen, warnte Steffen Jost, Vizepräsident des HDE, da die geöffneten Geschäfte Kosten verursachen und es zum Teil vorteilhafter sein kann, zu schließen.

Die von der Regierung vorgelegten Hilfsprogramme seien branchenunabhängig, die Kostenstruktur von Dienstleistung und Handwerk gestalte sich jedoch deutlich anders von der des Einzelhandels, so Genth. Digitalisierungsfonds, Innenstadtfonds, Hilfe bei Mietzahlungen und Anpassung der staatlichen Hilfen – die Wunschliste des HDE ist daher lang.

Gerade für die Buchbranche ist die Situation gefährlich, immerhin stehen November und Dezember laut HDE für gut 24% des Jahresumsatzes. Im Durchschnitt wollen die Deutschen 245 Euro für Ihre Weihnachtseinkäufe ausgeben. Bücher erreichen mit 26% den dritten Platz bei den geplanten Geschenken.

Das Weihnachtsgeschäft in den verschiedenen Branchen (Foto: HDE)

Das Weihnachtsgeschäft in den verschiedenen Branchen (Foto: HDE)

Die beliebtesten Weihnachtsgeschenke (Foto: HDE)

Die beliebtesten Weihnachtsgeschenke (Foto: HDE)

Den erwarteten leichten Umsatzanstieg des gesamten Einzelhandels um 1,2% erklärt der HDE vor allem durch hohe Warenkörbe, die durch die MwSt-Senkung animiert wurden, auf günstigere Waren habe sich die Konjunkturmaßnahme hingegen kaum ausgewirkt. Zudem ist es vor allem der Online-Handel der vom Aufschwung profitiert.

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