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Mutig das Sortiment umkrempeln und neu inszenieren

Über schwächer werdende Kundenfrequenz und abwandernde Buchkäufer wollen Maximilian und Nina Hugendubel nicht reden. Alles absehbar, alles nicht überraschend: „Was mich überrascht“, sagt Maximilan Hugendubel: „Wie langsam sich die Branche auf diese Herausforderungen einstellt und wie sie agiert. Das Beharrungsvermögen ist schon erstaunlich groß.“

Positiv überrascht hat die Hugendubel-Geschwister ihre vor einem Jahr wieder eröffnete Filiale am Münchner Marienplatz. Einst Standort des ersten und wegweisenden Buchkaufhauses, jetzt deutlich flächenreduziert und ohne Verkaufsfläche im Erdgeschoss. Aber: Die Frequenz ist hochgegangen, viele junge Leute, die Umsatzerwartung wurde um 30% übertroffen. Marienplatz ist der große Mutmacher. Im Herbst soll jetzt die (750 m vom Marienplatz entfernte) Stachus-Filiale gründlich umgekrempelt werden. Details lassen die Hugendubels noch nicht raus, aber man werde dort „sehr mutig“ sein.  

„Die Verlage können ihre Preise festlegen, wie sie wollen, aber wir lassen nicht mehr jeden rein.“

Im großen Interview, das im neuen buchreport.magazin September erscheint (ET gedruckt: 31.8., E-Paper: 30.8., 18 Uhr), sprechen Maximilian und Nina Hugendubel über ihre Ansätze für eine neue Sortimentspolitik:

  • Der stationäre Buchhandel müsse nicht mehr so viele Bücher zeitgleich vor Ort haben und sollte stattdessen sein Angebot schneller wechseln.
  • Um mehr Spielraum bei der Ladeninszenierung zu erhalten, müsse sich der Handel von der titelbezogenen Denke der Verlage und dem vorherrschenden Werbekostenzuschuss-System ein Stück emanzipieren.

Und: Wenn die Verlage die Buchpreise nicht anheben, müsse der Handel eben selbst an der Durchschnittspreisschraube drehen − durch Preisfilter beim Einkauf: „Wir appellieren nicht mehr an die Verlage, die Bücher teurer zu machen, sondern kaufen entsprechend ein. Die Verlage können ihre Preise festlegen, wie sie wollen, aber wir lassen nicht mehr jeden rein.“

 

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