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Mit mehr Freiheit, Flexibilität und Sinnhaftigkeit punkten

Es wird schwieriger, Stellen zu besetzen, vor allem bei IT-Themen. Wie gehen Buchverlage damit um? Ein Gespräch über Recruiting.

Viele Branchen klagen über Fachkräftemangel. Die Zahl qualifizierter Bewerbungen geht zurück. Vor allem im IT-Bereich suchen Unternehmen branchenübergreifend nach Spezialisten aller Sparten, aber auch Vertriebs- und Marketingfachleute. Nach einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung hat sich die Lage in diesem Jahr noch einmal verschärft: In einer Umfrage unter 7500 Führungskräften deutscher Unternehmen gaben zwei Drittel der Befragten an, dass ihnen derzeit Fachkräfte fehlen.

Auch die Buchbranche ist von diesem Fachkräftemangel betroffen, benötigen die Verlage bei ihrem Wandel hin zu digitalem Produzieren und digitaler Vermarktung doch dringend entsprechend qualifiziertes Personal. Dabei konkurrieren sie mit Unternehmen aus anderen Branchen, die oft beim Gehalt den Bewerbern mehr bieten können.

Wie Buchverlage mit dieser Herausforderung umgehen, war Thema einer Gesprächsrunde mit den Personalleitern Martina Kropsch (Rowohlt/Holtzbrinck) und Marco Jochum (Penguin Random House), die als größere Branchenunternehmen über eine breitere Erfahrung verfügen und Einblick geben, mit welchen Ansätzen sie Talente und Experten zu gewinnen und zu binden suchen.

Wie groß ist der Fachkräftemangel in Buchverlagen?

  • Martina Kropsch (Foto: Asja Caspari)

    Martina Kropsch: Bei uns ist der Fachkräftemangel zum Glück noch relativ gering, weil wir mit den Rowohlt Verlagen eine starke Marke vertreten, die immer noch eine große Anziehungskraft bei potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten ausstrahlt. Wir hatten in der jüngeren Vergangenheit in unserem Haus nur zwei Positionen, bei denen der Besetzungsprozess etwas länger als erwartet gedauert hat. Wir rechnen allerdings damit, dass die Herausforderungen bei der Stellenbesetzung zukünftig größer werden und machen uns deshalb viele Gedanken darüber, wie wir als Arbeitgeber attraktiv bleiben können.

  • Marco Jochum: Bei uns ist es auch noch nicht dramatisch, aber wir merken schon, dass es herausfordernder wird, unsere Stellen zu besetzen. Die Anzahl der Bewerbungen nimmt auf jeden Fall spürbar ab und je nach gesuchter Funktion fällt es uns zum Teil wirklich schwerer, geeignete Kandidatinnen und Kandidaten zu finden. Das ist noch nicht auf einem Level, wo ich Alarm schlagen würde, aber wir müssen in der Personalabteilung intensiver über die richtige Konzeption unserer Ausschreibungen nachdenken. Was können wir noch tun, um mehr Aufmerksamkeit und mehr Bewerber zu bekommen? Wie erreichen wir eine größere Zielgruppe? Ob das jetzt schon ein Fachkräftemangel oder noch eine Folge der Pandemie ist, wird sich zeigen.

Der Fachkräfte-Index des Personaldienstleisters Hays zeigt schon seit längerer Zeit eine steigende Nachfrage vor allem nach IT-Fachkräften, gefolgt von Vertriebs- und Marketingspezialisten.

  • Kropsch: Genau das waren die genannten Positionen, die uns Probleme bereitet haben. Auch wenn die Anzahl der Bewerbungen bei uns geringer geworden ist, sind wir mit der Qualität der am Ende in Frage kommenden Bewerbungen nach wie vor zufrieden, so- dass wir bei der finalen Stellenbesetzung keine Kompromisse machen müssen. Während uns bewusst ist, dass die Suche nach externen Bewerbern schwieriger wird und länger dauert, ist es uns wichtig, in interne Weiterbildungen zu investieren, um offene Stellen auch intern besetzen zu können.

Warum ist es so schwer, in diesem Bereich qualifizierte Bewerber zu finden?

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