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Wer ist James Daunt?

Herr über 900 Buchhandlungen: James Daunt (Foto: Mike Massaro)

Waterstones-Geschäftsführer James Daunt führt künftig auch die Geschicke des US-Buchhandelsmarktführers Barnes & Noble. Das macht ihn zu einer der weltweit einflussreichsten Branchenpersönlichkeiten.

Der 55-jährige ist Transatlantiker, war mehrere Jahre in den USA als Banker für JP Morgan tätig, bevor er 1990 in London Daunt Books gründete. Mit dem Wechsel auf den Chefsessel von Marktführer Waterstones 2011 hat sich der passionierte Buchhändler aus dem Tagesgeschäft der eigenen kleinen Kette mit ihren 9 Filialen in London und Umgebung zurückgezogen, um sich dem Management (und anfangs der Sanierung) des britischen Marktführers zu widmen. 

2018 wurde Waterstones an die Investmentfirma Elliott Advisors verkauft und konnte mit dem neuen Eigner expandieren. Als sich die Gelegenheit ergab, hat Waterstones den kleineren, sehr renommierten Mitbewerber Foyles übernommen. Obwohl Investor Elliott in dem Ruf steht, einen aggressiven Geschäftsstil zu pflegen, waren die Reaktionen in der britischen Buchbranche auf die Übernahme durchweg positiv. Das hängt vor allem damit zusammen, dass James Daunt als Geschäftsführer an Bord geblieben ist.

Derzeit ist Daunt dabei, die Strategie der Buchkette mit ihren 284 Filialen gründlich zu überarbeiten: Der Einkauf wird umgebaut, die Warengruppen-Trennung aufgehoben, ein gesamtheitlicher Ansatz gefahren. Aber, so Daunt im Interview mit buchreport: „Der Status quo muss ständig in Frage gestellt und im Sortiment weiter an Stellschrauben gedreht werden. Alle Warengruppen stehen grundsätzlich auf dem Prüfstand.“ 

 

Daunt wechselt von London nach New York

Nachdem der Waterstones-Eigner Elliott in dieser Woche auch die Übernahme von Barnes & Noble offiziell abgeschlossen hat, werden beide Ketten künftig von Daunt als CEO geführt, sollen aber unabhängig voneinander operieren. Daunt selbst wird nach New York übersiedeln. Von dort aus soll er Barnes & Noble mit seinen 627 Filialen zu alter Stärke zurückführen.

Wie will er das Projekt angehen? „Im Großen und Ganzen mit der gleichen Strategie, die ich auch bei Waterstones umgesetzt habe. Den operativen Alltag in Form bringen, so viele Filialen wie möglich erhalten, in ihr Erscheinungsbild investieren und generell: bessere Buchhändler werden. Das war meine Kernaussage, als ich 2011 bei Waterstones angefangen habe, und ist bis heute die einzige Strategie, an der wir uns orientieren. Damals haben alle geunkt, dass ich das Filialnetz drastisch ausdünnen werde, doch Waterstones betreibt 2019 die gleiche Zahl an Läden wie vor 8 Jahren”, erklärte Daunt im Juni in einem buchreport-Interview (PLUS-Beitrag).

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