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Ein 10-Punkte-Plan für den Brexit

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Der britische Verlegerverband hat sich mit einem Brexit-Papier zu Wort gemeldet und darin seine Forderungen an die Politik formuliert. Der Kern des 10-Punkte-Plans: einen möglichst freien Marktzugang sicherstellen.

Bereits wenige Monate nach dem Nein der Briten zur Europäischen Union (EU) hatte die Publishers Association (PA) einen Forderungskatalog mit drei Kernpunkten veröffentlicht, in dem es u.a. hieß, dass der Zugang zum europäischen Binnenmarkt erhalten bleiben und Handelsbarrieren auf ein „absolutes Minimum“ beschränkt werden müssten. Auch eine Überarbeitung des geltenden Urheberrechts war Thema.

Zum Auftakt der London Book Fair (noch bis 12. April) hat die PA ihre Forderungen und Prioritäten in einem 10-Punkte-Plan für das britische Verlagswesen konkretisiert:

  1. Zugang zu globalen Talenten und Ideen erhalten
  2. Erhalt und Verbesserung des Goldstandard-Copyright-Frameworks
  3. Bekenntnis zur Rede- und Publikationsfreiheit
  4. Erhalt eines nachhaltigen Open-Access-Systems für akademische Veröffentlichungen
  5. Sicherstellung der Qualitätskontrolle durch nationale Erschöpfung (exhaustion) des geistigen Eigentums
  6. Maximimale Exportmöglichkeiten in alle Märkte
  7. Führende Rolle bei der Durchsetzung von Rechten einnehmen
  8. Grenzüberschreitende Datenströme ermöglichen
  9. 0%-Mehrwertsteuersatz auf E-Publikationen (wie er in Großbritannien auch für gedruckte Bücher gilt)
  10. Faire Bedingungen in den Online-Märkten sichern

„Der Erfolg unserer Branche wird von gewissen Dingen getragen, die sie zum Blühen bringen“, sagt PA-Geschäftsführer Stephen Lotinga. Dazu gehörten der freie Zugang zu Talenten und Ideen, ein starkes System geistiger Eigentumsrechte, Rede- und Publikationsfreiheit, aber auch ein uneingeschränkter Zugang zu globalen Exportmärkten und faire digitale Märkte. „Diese dürfen weder jetzt noch nach dem Verlassen der EU während der Verhandlungen im höheren Interesse eines neuen Freihandelsabkommens zur Debatte stehen“.

Die britische Verlagsbranche hat enge Verbindungen nach Kontinentaleuropa: Mit Penguin Random House (Bertelsmann, Deutschland), Hachette UK (Lagardère, Frankreich) und Macmillan (Holtzbrinck, Deutschland) befinden sich drei der fünf größten Publikumsverlagsgruppen im Besitz von Unternehmen in der EU. RELX, einer der weltweit größten Wissenschafts- und Fachinformationsspezialisten, ist seit der Fusion von Reed und Elsevier in Großbritannien und den Niederlanden zu Hause.

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