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Tobias Winstel: »Marken sorgen für Orientierung«

Tobias Winstel ist seit Februar Verleger der Heyne Verlage. Sie werden umstrukturiert. Im Kurzinterview beleuchtet Winstel die Neuausrichtung des Portfolios.

Tobias Winstel (Foto: p2prints)

Haben Verlagsnamen und Programm-Label in der Belletristik überhaupt eine Marketing-Funktion?

Ja, und mit den geplanten Veränderungen wollen wir auch die Marke Heyne stärken. Denn ich glaube schon, dass Verlags- oder Programmmarken für den Handel und alle, die bei der Verbreitung von Büchern helfen, weiterhin von großer Bedeutung sind. Etwa auch für alle Multiplikatoren wie Presse und Veranstalter ist es nach wie vor wichtig, dass wir Marken haben, die in der großen Masse von Inhalten für die notwendige Orientierung sorgen. Ein Literatur-Titel von Blessing etwa signalisiert gehobene Belletristik. Bei einem Heyne-Phantastik-Titel weiß jeder Fantasy-Kenner, dieses Buch kommt aus dem wichtigsten Phantastik-Programm des deutschsprachigen Raums.

Schauen Endkunden tatsächlich auf Verlagslogos?

Die Marke zielt auch auf Buchkäuferinnen und -käufer, die Leserinnen und Leser, aber für die sind die Autorinnen und Autoren wohl wichtiger. Wir haben viele Autorinnen und Autoren, die über eine große Strahlkraft verfügen und die oft über Jahrzehnte treue Fans haben. Sie immer wieder neu zu entdecken und zu etablieren ist eine unserer wichtigsten Aufgaben. Überhaupt möchte ich die Perspektive des Publikums künftig noch stärker in den Blick nehmen. Heyne steht für eine sehr breite Leserschaft. Es gibt die unterschiedlichsten Gründe und Situationen, ein Heyne-Buch in die Hand zu nehmen. Das begeistert mich an diesem Verlag.

Welche Bedeutung haben die Marken im Binnenverkehr der Branche?

Der Name Heyne wird nicht nur mit bestimmten Inhalten verbunden, sondern auch mit großer Reichweite und Verkäuflichkeit. Das ist natürlich auch ein Signal gegenüber Autorinnen und Autoren und Lizenzgebern. Und wenn wir uns für Rechte interessieren, sitzen natürlich gewissermaßen auch Heyne-Blockbuster à la Stephen King, Gisa Pauly oder Thomas Gottschalk mit am Tisch.

Sie streichen auch: Warum hat sich beispielsweise Heyne Hardcore als Label nicht bewährt?

Wir werden weiterhin besondere und kultige Bücher machen, wie sie bisher typisch für das Hardcore-Programm sind. Und zwar unter der starken Marke Heyne, durch die sie hoffentlich die Aufmerksamkeit bekommen werden, die sie verdienen.

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