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Wie Sie Ihren Onlineshop fürs Weihnachtsgeschäft fit machen

Höchste Zeit, den Webshop fit zu machen fürs Weihnachtsgeschäft und die damit verbundenen Umsatzchancen! Das gilt in diesem Jahr umso mehr, weil im Stationärgeschäft reichlich Corona-Unwägbarkeiten mitschwingen. 

Im IT-Channel von buchreport.de erklärt der E-Commerce-Experte Eckart H. Horn von der Digitalagentur Wirth & Horn, warum Händler gerade im letzten Quartal an Shop-Verbesserungen dranbleiben sollten und an welchen Stellschrauben man auch kurzfristig drehen kann.

 

Eckart Horn, Geschäftsführer der auf Verlage spezialisierten E-Commerce-Agentur Wirth&Horn. Foto: W&H.

Eckart Horn ist Geschäftsführer der auf Verlage spezialisierten E-Commerce-Agentur Wirth & Horn. Diese betreut ca. 35 Verlags-Webshops. Horn bietet Neukunden eine kostenlose und unverbindliche E-Commerce-Erstberatung an. (Foto: Wirth & Horn).

Für viele Verlage und Buchhandlungen ist der E-Commerce mit Endverbrauchern ein substanzieller Erlösfaktor. Das gilt auch für Publikumsverlage – trotz der Konkurrenz durch erfolgreiche Online-Buchhandlungen und -Kaufhäuser. Nachdem regionale und sogar nationale Lockdown-Maßnahmen im Weihnachtsgeschäft nicht auszuschließen sind, tun Verlage und Handel gut daran, die Potenziale ihrer Onlineshops auszureizen.

Dabei muss es nicht gleich ein kompletter Relaunch sein. Durchgreifende Maßnahmen sind Projekte von mehreren Monaten Laufzeit und werden erst im nächsten Jahr wirksam. Aber schon kleine, schnell implementierte Maßnahmen können zählbaren Nutzen stiften und nebenbei den Shop moderner und kundenfreundlicher machen – auch für die Zeit nach dem Weihnachtsgeschäft.

 

On-site-Sofortmaßnahmen

Die hier vorgeschlagenen Maßnahmen haben meist nicht die Dimensionen eines eigenen IT-Projektes und sind dadurch leichter zu budgetieren und schneller durchzuführen.

Vertrauen schaffen

Prüfsiegel fördern das Kundenvertrauen, das gerade für den Kauf von Geschenken wichtig ist. Voraussetzung für diese Siegel ist jeweils ein bekannter Katalog an Merkmalen. Trusted Shops zum Beispiel hat diese Kriterien veröffentlicht.

Prüfen Sie, inwieweit Ihr Shop die jeweiligen Qualifizierungskriterien eines Siegels bereits erfüllt – vielleicht sind Sie, ohne es zu wissen, bereits sehr nahe an einer hundertprozentigen Erfüllung. In diesem Fall machen Sie doch die 100% voll und holen sich ein Siegel. Eine überschaubare Gebühr fällt allerdings meist an.

Mit den Kunden sprechen

Geben Sie Ihren Kunden das Gefühl, es richtig zu machen, wenn diese sich in Ihrem Shop umsehen und bei Ihnen kaufen. Und finden Sie die richtigen Worte dafür: Schon Überschriften wie „Wir freuen uns, dass Sie sich für uns entschieden haben” führen nachweisbar zu Mehrumsätzen.

Lieferzusagen machen

Teilen Sie Ihren Kunden mit, wann diese spätestens bestellen müssen, um sicher vor Weihnachten beliefert zu werden – auf Ihrer Homepage und, wenn irgendwie möglich, an jedem Shopartikel. Und selbstverständlich in Ihrer Werbung auf allen Kanälen, die Sie bespielen. Ihr Fulfillment-Dienstleister nennt Ihnen den letztmöglichen Bestelltermin und die späteste Uhrzeit.

Formulare aktualisieren

Pusten Sie den „Sand” aus Ihren Webformularen im Registrierungs- und Checkout-Prozess. Erheben Sie nur die Daten, die Sie tatsächlich brauchen, um einen Interessenten zu informieren oder einen Kunden zu beliefern. Lassen Sie die überflüssigen Eintragfelder weg, denn jedes Feld bringt Abbrüche der User mit sich. E-Commerce-Experten rechnen, dass jedes Feld im Endeffekt einen Kunden um einen Euro verteuert.

Bei dieser Gelegenheit könnten Sie etwaige kleine ergonomische Fehler oder verwirrende Formulierungen gleich ausmerzen. Deswegen müssen Sie nicht gleich die Hand ans Datenmodell legen.

Konditionen verbessern

Die großen Onlineshops kommen ihren Kunden sehr weit entgegen, was die Zahlungsmodalitäten betrifft. Das können Sie auch – gerade im Weihnachtsgeschäft, wo die Kunden tendenziell eher hochpreisige Artikel kaufen.

Schaffen Sie zeitlich befristet die Versandkosten ab oder verlängern Sie die Rückgabefrist. Das ist schnell eingerichtet. Und sagen Sie es Ihren Kunden auch – auf der Website, in Ihren Newslettern, in den Sozialen Medien.

Warenkorb speichern

Verliert ein Shop-Besucher seinen Warenkorb und damit für ihn und Sie wertvolle Informationen, sobald er seinen Browser schließt? Es ist ziemlich einfach, dies zu verhindern. Bei registrierten Kunden ist es leicht möglich, einen bestehenden Warenkorb einem bestimmten Kunden zuzuordnen. Das ist besonders wichtig, weil viele Kunden es gewohnt sind, auf dem Desktop und per Handy auf einen Shop zuzugreifen, zum Beispiel um die Produktwahl via Handy zu treffen und den Kauf am Desktop abzuschließen.

Schön verpacken zu Weihnachten

Hübsche, originelle Geschenkverpackungen machen besonders vor den Festtagen einen Shop attraktiver. Prüfen Sie, welche Möglichkeiten Sie haben (bzw. was der Versand-Dienstleister bietet), und integrieren Sie diese Möglichkeiten. Sie sind schnell als Artikel in den Katalog aufgenommen und in den Warenkorb integriert. Auch sie sollten auf der Website und den sonstigen Werbekanälen beworben werden.

 

Marketingmaßnahmen

Einen Blog oder Instagram-Account zu starten, ist eine gute Idee, aber auf das diesjährige Weihnachtsgeschäft wird sich das voraussichtlich nicht mehr besonders auswirken. Dazu brauchen Sie einen längeren Atem. Aber dennoch können Sie Ihr Marketing intensivieren, auch ohne fragwürdige Displaywerbungs-Kampagnen.

Kunden-Newsletter intensivieren

Haben Ihre Kunden Ihre Spitzentitel oder Ihr Novitätenprogramm schon für sich entdeckt? In Corona-Zeiten ist dies ein besonders kritischer Erfolgsfaktor. Machen Sie ihnen öfter schöne Buchvorschläge. Und kommunizieren Sie zusätzlich die Vorteile, die sie genießen, wenn sie bei Ihnen kaufen: exklusive Artikel wie signierte Exemplare, Give-aways, verbesserte Rückgabebedingungen, Versandkostenfreiheit, Hinweise auf Online-Veranstaltungen… und all das, was Fantasie (und Lager) sonst hergeben.

Werbe-Inhalte auskehren und damit glänzen

Sind Buchvideos, Autoreninterviews oder Bilderstrecken, die aufwändig produziert wurden, bereits im Shop und in der E-Commerce-Werbung „gelaufen“? Wenn nein, wäre dies eine gute Gelegenheit, sie zu nutzen, um die Leser zu Käufern auf Ihrer eigenen Website zu machen.

Prüfen Sie nach Klärung der Rechte an diesen Assets zunächst, was davon Sie – technisch gesehen – direkt in Ihren Shop integrieren können, und nehmen Sie es mit hinein. Das Übrige kann im Social Web auf die Bücher neugierig machen.

Kampagnenplanung

Spätestens jetzt sollten die weihnachtlichen Werbekampagnen stehen und die notwendigen Werbemedien beauftragt sein. Falls nein: Drücken Sie auf die Tube!

Probieren Sie Google oder Facebook Ads

Wenn die Nachfrage nach Büchern am höchsten ist, ist es am sinnvollsten, mögliche Kunden auf sie aufmerksam zu machen – und darauf, dass sie sie bei Ihnen kaufen könnten. Der Vorteil der genannten Werbewege: Sie haben das Budget ganz in der Hand und können jederzeit gegensteuern, wenn die erzielten Werte nicht überzeugen.

 

Qualitätssicherung des Vorhandenen

E-Commerce bedeutet Aufmerksamkeit. Alle Marketing-, Werbe- und Vertriebsprozesse sollten konsequent überwacht werden, weil die Integration verschiedener Datenquellen es mit sich bringt, dass Fehler sich schnell einschleichen und der komplexe Auswahl-, Kauf- und Lieferprozess unbemerkt stehenbleibt. Diese Überwachung unterbleibt oft, wenn sich keine hauptamtliche Kraft um den Webshop kümmert. Das kostet nicht nur Umsatzchancen, sondern lässt das Unternehmen nicht gut dastehen und bringt schlimmstenfalls hämische Kommentare in den Sozialen Medien.

Die Zeit vor Weihnachten ist eine gute Zeit, diese Überwachung aufzunehmen – und am besten auch im neuen Jahr beizubehalten.

Testen für das Jahresendgeschäft

Testen Sie den Kaufprozess unter realen Bedingungen. Denken Sie dabei auch an digitale Artikel, an Auslandsbestellungen und an Aufträge mit abweichender Empfängeradresse.

Funktioniert der mobile Shop überhaupt?

Sie betreiben eine mobil optimierte Website mit entsprechendem Shop. So hat es Ihre Agentur oder Ihr Dienstleister Ihnen verkauft – vielleicht schon vor Jahren. Gelegentliche oder routinemäßige Sichtprüfungen vernachlässigen aber oft den mobilen Shop. Kritische Fragen gibt es genug:

  • Wie wirkt der Shop auf den verschiedenen Endgeräten: Smartphones – auch solche mit kleineren Bildschirmen wie das immer noch beliebte iPhone 4 mit seinem 4-Zoll-Screen – und Tablets? Sind die Buttons gut klickbar und kontrastreich genug? Ein kleines Redesign kostet nicht viel und ist schnell erledigt und integriert.
  • Wie sind die Ladezeiten? Hat eine Seite nach drei Sekunden noch nicht geladen, sind die meisten User weg, und die meisten werden nach Expertenmeinung nie wieder bei Ihnen kaufen. Deswegen sollten Sie Werbebanner und andere hemmende oder verwirrende Elemente weglassen.
  • Wie zuverlässig funktioniert der mobile Checkout?

Probieren Sie all dies mit einer kleinen Gruppe auf verschiedensten Endgeräten aus und justieren gegebenenfalls nach.

Erhöhte Serverlast einplanen

In Zeiten, in denen viele User unterwegs sind, sind auch viele automatische Crawler unterwegs. Sorgen Sie mit Ihrem Hoster dafür, dass Ihre Server der zusätzlichen Belastung standhalten und performant arbeiten.

Rechtlich erforderliche Angaben

Sind Datenschutzerklärung, Impressum und AGBs auf dem neuesten Stand? Auch die Einwilligungserklärung für die Verarbeitung von Cookies muss gesetzeskonform sein. Je höher die Traffic-Frequenz im Internet, desto wichtiger, an dieser Stelle „sauber“ zu sein und Abmahn-Anwälten keine Angriffsfläche zu bieten.

 

Weihnachten kann kommen…

… und Sie sind unter den gegebenen Umständen gut gerüstet. Nutzen Sie die erhöhte Frequenz dazu, mehr Erkenntnisse über Ihre Kunden und deren Verhalten zu gewinnen. Hören Sie dem Kundendienst zu, was dieser von den Wünschen und Beanstandungen der Kunden berichtet. Und nutzen Sie diese Informationen für den nächsten Shop-Relaunch, der bestimmt kommen wird.

Und wenn Sie merken, dass viele Prozess-Schritte bei Ihrem E-Commerce noch manuell laufen, überlegen Sie, ob das so bleiben muss. Es muss nicht sein, Bestellungen von Hand zu verarbeiten. Und Ihre Weihnachtskunden von 2020 könnten Sie viel leichter aktivieren, wenn Sie sie im CRM-System führen.

IT-Grundlagen und Technologien der Zukunft

Mehr zum Thema IT und Digitalisierung lesen Sie im IT-Channel von buchreport und Channel-Partner knk. Hier mehr…

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