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Hoffnung auf rasche Erholung des Konsumklimas vorerst gestoppt

Die Erholung des Konsumklimas aus den Vormonaten ist vorerst gestoppt, vermeldet der Marktforscher GfK mit Verweis auf aktuelle Marktforschungsdaten. Demnach hat der Konsumklima-Index im August einen deutlichen Dämpfer erhalten und hat nach drei starken Anstiegen in Folge spürbar verloren.

„Steigende Infektionszahlen und die Furcht vor einer Verschärfung der Corona-bedingten Beschränkungen sorgen für Verunsicherung und drücken folglich auf die Stimmung. Die Mehrwertsteuersenkung, die zum 1. Juli in Kraft trat, kann die Konsumneigung zwar stützen, aber aktuell noch keine stärkeren Impulse verleihen“, erklärt der GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl den Rückgang. Ob die Eintrübung dauerhaft oder nur vorübergehend ist, sei vor allem von der weiteren Entwicklung des Infektionsgeschehens und den politischen Maßnahmen abhängig.

Verunsicherte Verbraucher

Die Verunsicherung zeigt sich laut GfK besonders bei der Einkommenserwartung, die nach drei Anstiegen in Folge im August deutlich zurückgegangen ist: Der Indikator ist nach einem Minus von 5,8 Punkten auf 12,8 Punkte gesunken – ein Minus von gut 37 Punkten gegenüber dem Vorjahreswert.

Gleichzeitig ist die Sparneigung gestiegen (+5,5 Zähler) – ebenfalls ein Zeichen für eine zunehmende Verunsicherung bei den Verbrauchern.

Bei der Anschaffungsneigung sieht es deutlich besser aus, mit einem Plus von 1,2 Zählern fällt der Zuwachs allerdings gering aus. Zur Einordnung: Der Indikator liegt mit 43,7 Punkten jetzt noch gut fünf Zähler unter dem Vorjahreswert.

Die Konjunkturaussichten schätzen die Verbraucher etwas besser ein als im Vormonat (+1,1 Zähler), sodass de Indikator auf 11,7 Punkte klettert. Einen besseren Wert hat die GfK nach eigener Aussage zuletzt mit 14,8 Punkten im November 2018 gemessen. Daraus schlussfolgern die Marktforscher: „Nach wie vor gehen die Verbraucher davon aus, dass sich die deutsche Wirtschaft, auch mit Hilfe umfangreicher Konjunkturpakete für Wirtschaft und Verbraucher, aus der schwersten Rezession der Nachkriegszeit herausarbeiten kann. Dies setzt allerdings voraus, dass der Anstieg der Infektionszahlen zum Stillstand kommt und keine drastischen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie oder sogar ein zweiter Lockdown notwendig werden.”

Für die aktuelle Konsumklimastudie wurden vom 5. bis 17. August rund 2.000 Verbraucherinterviews geführt. Das Konsumklima bezieht dabei alle privaten Konsumausgaben ein, also nicht nur den Einzelhandel (Anteil: ca. 30%), sondern u.a. auch Dienstleistungen, Reisen oder Mietzahlungen.

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