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Hochschul-Steckbrief: Buchwissenschaft in Mainz

Wer von einem Berufseinstieg im Buchhandel oder Verlagswesen träumt, hat in Deutschland die Wahl zwischen verschiedenen speziell auf die Branche zugeschnittenen Studiengängen. Sie sollen den angehenden Branchennachwuchs auf die Tätigkeiten, Besonderheiten, Fragestellungen und Herausforderungen in der Buchwelt vorbereiten.

Vor Ablauf der Bewerbungsphase fürs Wintersemester 2018/19 stellt buchreport die größten dieser Institute vor. Los geht es mit dem Steckbrief der Mainzer Buchwissenschaft.

 

Universität, Institut, Anschrift:

Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Gutenberg-Institut: Buchwissenschaft
55099 Mainz
buchwissenschaft.uni-mainz.de

Studiengang und Abschluss:

  • Buchwissenschaft Bachelor of Arts (Kern- und Beifach)
  • Buchwissenschaft Master of Arts

Inhalte des Studiums (Module):

Buchwissenschaft (B.A.):

  • 1./2. Semester, Einführung in die Buchwissenschaft: Buchhandels- und Verlagsgeschichte, Softskills
  • 3./4. Semester, Aufbauphase: Gestaltung und Technik, Medienökonomie, Buchrezeption, Medienrecht
  • 5./6. Semester, Vertiefungsphase: Medienrecht, Buchkultur, Buch im Medienkontext
  • Hinzu kommt bis zum 5. Semester ein Praktikum

Buchwissenschaft (M. A.):

  • 1./2. Semester, Erweiterungsphase: Buchgeschichte, Analysen I und II: Der Verlag als Wirtschafts- und Medienunternehmen, Zusatzqualifikation aus Nachbardisziplinen
  • 3./4. Semester, Projektphase: Analysen III: Buchmarktentwicklung, Forschungsschwerpunkte, Projektbesprechungen

Studiendauer:

  • Buchwissenschaft (B.A.): 6 Semester
  • Buchwissenschaft (M.A.): 4 Semester

Zulassungsvoraussetzungen:

  • Buchwissenschaft (B.A.): zulassungsfrei
  • Buchwissenschaft (M.A.): zulassungsfrei; Zugangsvoraussetzungen: Nachweis eines Bachelorabschlusses im Fach Buchwissenschaft mindestens mit der Note gut (=2,5) oder eines gleichwertigen Studienabschlusses an einer Hochschule in Deutschland oder im Ausland

Bewerbungsverfahren und -fristen:

über das Studierendensekretariat der JGU

Buchwissenschaft (B.A.):

  • Wintersemester: 01.06.–01.09.
  • Sommersemester: 01.12.–01.03.

Kombinieren Sie im Zwei-Fächer-Bachelor ein zulassungsfreies mit einem zulassungsbeschränkten Kern- oder Beifach, so gelten die Bewerbungsfristen für zulassungsbeschränkte Fächer:

  • Wintersemester: 01.06.–15.07.
  • Sommersemester: 01.12–15.01.

Buchwissenschaft (M.A.):

  • Wintersemester: 01.04.–15.05.
  • Sommersemester: 01.10.–15.11.

Ansprechpartner für Studienanfänger:

  • Beratung zur Studienwahl, Bewerbung, etc. erhalten Sie bei der Zentralen Studienberatung
  • Für fachspezifische Informationen und Beratung zur Studienplanung: Prof. Dr. Ute Schneider

Hier arbeiten unsere Absolventen:

Verlagsbranche und ihre Organisationen, Fachpublizistik des Buchhandels, Kulturinstitutionen, Medien, Museen, Bibliotheken, Redaktionen und Agenturen

Besonderheiten unseres Instituts:

Das bereits 1947 in Mainz gegründete Institut für Buchwissenschaft hat einen historischen Kern in der Gutenberg- und Frühdruckforschung; recht bald entwickelte es sich zu einem Zentrum der Buch- und Buchmarktforschung, das seit Aufkommen des Bachelor- und Masterstudienganges kontinuierlich über 500 Studierende anzieht, die zu einem Teil bereits mit einer Buchhandelslehre oder einer Ausbildung als Medienkauffrau/mann, Typograf, Gestalter etc. nach Mainz kommen. In zwei Lehrdruckereien (historischer Bleisatz und in einem Desktop Publishing-Studio) werden alle Studierenden in die Grundlagen der Typografie, der Gestaltung und des Buchdrucks eingewiesen.

In einem eigenen Mainzer Verlagsarchiv (Rowohlt/Rotbuch, Weissbooks u.a.) können Arbeitsabläufe in den Verlagen nachgestellt und erprobt werden.

Mit seiner historischen und aktuellen Ausrichtung ist das Institut sowohl in den Forschungsschwerpunkten „Historische Kulturwissenschaft“ und „Medienkonvergenz“, gemeinsam mit Medienrecht, Medienwirtschaft und Publizistik verzahnt. Die Mainzer Buchwissenschaft unterhält einen regen Austausch über das Erasmus-Programm zu Universitäten in Frankreich, Großbritannien, Italien, Ungarn usw. Das Institut erarbeitet im Kontext der Historischen Kommission des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels die Geschichte des Börsenvereins seit 1945 bis in die Gegenwart. Weitere Kooperationen verbindet sie mit der „Internationalen Gutenberg-Gesellschaft“, für die sie ein fünfsprachiges internationales Organ zur Buchwissenschaft herausgibt. Gemeinsam mit dem Börsenverein werden in jedem Jahr sowohl eine Lehrveranstaltung zur „Berufsfeldorientierung“ als auch ein „Mainzer Kolloquium“ zu aktuellen Fragen des Buchmarktes durchgeführt.

 

3 Fragen an den Institutsleiter Prof. Dr. Stephan Füssel

Stephan Füssel (Foto: JGU Mainz)

Was zeichnet die Buchbranche als Arbeitsumfeld aus?

Die Buchbranche bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Bereich von Lektorat, Herstellung, Gestaltung, Marketing und Vertrieb, für den klassischen Printbereich ebenso wie für den digitalen Umbruch der Gegenwart. Es bietet sich daher für unterschiedliche Fähigkeiten und Interessen die Möglichkeit, sich im Bereich der Geistes- und Kulturwissenschaften mit einem praxisnahen Studium zielgerichtet auf ein Berufsfeld vorzubereiten.

Was können, was müssen künftige Absolventen in der Branche leisten?

Auf dem Hintergrund von gediegenen kultur- und wirtschaftswissenschaftlichen Kenntnissen müssen die Absolventen flexibel auf die kreativen Herausforderungen der Branche, auch und gerade im Medienumbruch der Gegenwart reagieren können. Neben der Einschätzung der literarischen/wissenschaftlichen Qualität eines Textes müssen immer auch die Fragen des Programmprofils des eigenen Hauses, Marketing- und Vertriebsstrategien sowie das verlagseigene Zielpublikum im Blick gehalten werden. Die Absolventen der Branche müssen stets sowohl die kulturellen als auch die ökonomischen Aspekte gleichwertig zu gewichten in der Lage sein.

3 Gründe, wieso sich junge Menschen für Ihr Institut entscheiden sollten:

Die Mainzer Buchwissenschaft ist seit Jahrzehnten die größte europäische akademische Ausbildungsstätte für die Buchbranche. Eine Entscheidung für Mainz empfiehlt sich aus folgenden Gründen:

  • eine historisch fundierte Grundlage der Branche und ihrer Rahmenbedingungen (Urheberrecht, Buchpreisbindung, Marktanalyse)
  • fundierte wissenschaftliche Lehre im interdisziplinären Kontext: Medienrecht, Medienwirtschaft, Sozialgeschichte, Leserforschung, literarische Wertung
  • eine ebenso forschungs- wie praxisorientierte Ausrichtung, mit zahlreichen Berührungspunkten zu Vertreterinnen und Vertretern der Branche, die als Lehrbeauftragte, Projektleiter etc. dem akademischen Kollegenkreis zur Seite stehen

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