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Harry Rowohlt und Gabriele Wohmann verstorben

Der Autor, Übersetzer und Schauspieler Harry Rowohlt verstarb im Alter von 70 Jahren am Abend des 15. Juni 2015 im Alter von 70 Jahren nach langer, schwerer Krankheit. Er galt als Multitalent. Er war Übersetzer zahlreicher Bücher aus dem Englischen, Vorleser, Autor und spielte seit 20 Jahren den „Penner“ in der Fernsehserie „Lindenstraße“. Seine Markenzeichen waren seine tiefe Stimme, die widerspenstige Mähne und der eindrucksvolle Bart.
Rowohlt erbte 49 Prozent des gleichnamigen Verlags von seinem Vater Ernst Rowohlt, wollte aber nicht dort einsteigen. Sein Bruder und er verkauften den Verlag Anfang der 1980er Jahre an die Holtzbrinck-Gruppe.
2007 machte Rowohlt öffentlich, an einer unheilbaren Erkrankung des Nervensystems zu leiden. Er kündigte an, den Krankheitsverlauf mit Verzicht auf Alkohol zu verlangsamen – seine Lesungen nannte er in einem Interview fortan „Betonung ohne Schausaufen“. Mehr zum Thema lesen Sie auf SPIEGEL ONLINE

Die deutsche Schriftstellerin Gabriele Wohmann starb am Montag, 22. Juni 2015, nach längerer, schwerer Krankheit in Darmstadt. Sie wurde 83 Jahre alt.

Ein unwiderstehlicher Mann“ heißt die Erzählung, mit der Gabriele Wohmann 1957 erstmals öffentlich in Erscheinung trat, abgedruckt in der vom Carl Hanser Verlag herausgegebenen Literaturzeitschrift „Akzente“. Gleich drei Verlage buhlten daraufhin um sie, bei Luchterhand fand sie ihre erste „Heimat“ als Autorin. Damit begann ihr langer erfolgreicher Weg als freie Schriftstellerin. Kritik und Publikum zollten ihr gleichermaßen große Aufmerksamkeit; Marcel Reich-­Ranicki adelte sie 1967 in der „Zeit“ mit den Worten: „Gabriele Wohmann gehört zu den besten Erzählern der in den 30er-Jahren geborenen Generation. Und im Bereich der Kurzgeschichte gibt es im ganzen deutschen Sprachraum nur sehr wenige Schriftsteller, die diese Autorin übertreffen oder ihr auch nur gleichkommen.“
Gabriele Wohmann, geboren 1932 in Darmstadt als drittes von vier Kindern, wuchs in einer toleranten, musisch und intellektuell ambitionierten Familie auf, ihr Vater war ein protestantischer Pfarrer und überzeugter Gegner des Nationalsozialismus. Bereits im Alter von sechs Jahren dachte sich Gabriele Wohmann ihre ersten Geschichten aus, inzwischen umfasst ihr Œuvre über 100 Bücher (gesammelte Erzählungen, Romane, Lyrik, Essays), diverse Hörspiele sowie zahlreiche Fernseh- und Theater­stücke. Diese enorme schriftstellerische Produktivität brachte ihr die Be­­­­­zeich­­nung „Graphomanin“ ein, über die Jahre aber auch zig lite­ra­rische Auszeichnungen und Ehrungen, Stipendien und Auslands­reisen.

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