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Filialist auf Kuschelkurs

Auf der Suche nach Auswegen aus der Wachstumsfalle setzt auch die Mayersche verstärkt auf Spielwaren. Vergleichbar mit der im Herbst 2011 eingefädelten Kooperation von Thalia und Spiele Max übernimmt der Aachener Wettbewerber den Nachbarn Spielwaren Förster und holt ihn unters Dach seines Flaggschiffs in Aachen. Die Teddy-Experten sollen aber mehrere Mayersche-Filialen bestücken.

Nach einer Pressemitteilung soll der 1895 in Aachen gegründete Spielwarenhändler in diesem Jahr in die Räumlichkeiten der Filiale an der Buchkremerstraße (7000 qm, Foto) ziehen: Das gesamte Untergeschoss sowie der linke Bereich des Erdgeschosses sollen für das Spielwarengeschäft freigeräumt werden. „Spielwaren Förster – Teddy & Co“ bleibe als eigenständiges Unternehmen erhalten und werde weiterhin von Monika und Jürgen Kloß als Geschäftsführern gesteuert, heißt es darüberhinaus. Auf der Webseite des Spielwarenhändlers wird Mayersche-Chef Hartmut Falter als weiterer Geschäftsführer genannt. Das Sortiment des Spielwarenhändlers soll künftig von mindestens fünf weiteren Mayerschen Buchhandlungen geführt werden. 
Die Mayersche will sich mit der Kooperation Fachkompetenz für ihr ohnehin in den vergangenen Jahren um buchbegleitende Spielwaren ausgebautes Sortiment ins Haus holen. Hintergrund der Non-Book-Kooperation sind die Schwierigkeiten der Filialisten, ihre großen Flächen profitabel zu bewirtschaften. Wettbewerber Thalia kündigte in der vergangenen Woche ein Restrukturierungsprogramm an (hier mehr): Der Non-Book-Anteil soll auf rund 30% erhöht und nicht-profitable Flächen verkleinert oder geschlossen werden. Die neue Zielgröße der Filialen: nur noch 500 bis 600 qm.

Thalia nutzt Empik-Kontakt

Der größte stationäre Buchhändler Thalia testet an den Pilotstandorten in Kassel und Krefeld eine Kooperation mit dem Spiel­warenfilialisten Spiele Max, in der 1144 qm großen Krefelder Filiale auf einer kompletten Etage (350 qm), in Kassel auf 450 qm von 2700 qm. Spiele Max führt die Shop-in-Shop-Abteilungen in eigener Regie, mit eigener Ladenausstattung und eigenen Mitarbeitern. Bei positiver Resonanz in den Testfilialen soll die Zusammenarbeit multipliziert werden.

Den Kontakt zum Berliner Spielwarenfilialisten hat der Anfang 2011 als Vertriebs- und Einkaufsgeschäftsführer bei Thalia angetretene Eyal Lahav hergestellt. Unter seiner Regie wurde der Spielwaren-Experte im September 2008 komplett vom polnischen Markenartikler Empik übernommen. Einschließlich der beiden Thalia-Filialen ist Spiele Max deutschlandweit an 47 Standorten aktiv, mit Schwerpunkten in den östlichen Bundesländern sowie in Norddeutschland.

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