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Wenn Autoren Wein oder warmes Wasser wünschen

Seit 30 Jahren veranstalten Beate Scherzer und Peter Kolling von der Buchhandlung Proust Lesungen mit Autoren und Autorinnen aus der ganzen Welt. Meistens bekommen sie dann auch die Möglichkeit mit den Gästen zu plaudern. Erst im Februar war der Amerikaner T.C. Boyle in der Lichtburg in Essen zu Gast und las aus seinem Roman „Das Licht“. In einem Interview mit der „WAZ“ („WAZ“ plus-Inhalt) haben sie über ihre Erfahrungen mit Autoren gesprochen.

Dass T.C. Boyle bei seinen Fans gut ankommt und auf der Bühne eher wie ein Rockstar als ein Autor wirkt, ist kein Geheimnis mehr, doch die Buchhändler wissen jetzt, wie er hinter der Bühne ist. Auf seiner Backstage-Liste stand „ein bisschen Obst“, berichtet Scherzer, sowie, dass er sehr freundlich sei. „Mancher will Wein, mancher Wasser ohne Sprudel oder lauwarmes Wasser“, fügt sie bei der Frage nach Extrawünschen hinzu.

Auch an negative Erfahrungen mit Gästen kann sich Scherzer erinnern. Anfang der 90er-Jahre habe sie einen Autoren kennengelernt, der „so etwas von egozentrisch“ gewesen sei. Danach habe sie nie wieder etwas von ihm gelesen. Manchmal seien auch die Veranstaltungen schwergängig. Zum Beispiel als eine Autorin Kopfschmerzen hatte. „Ich bin durch ganz Rüttenscheid gerannt, weil sie eine Allergie hatte und ganz bestimmte Kopfschmerztabletten brauchte“, erzählt Kolling. Eine andere Autorin musste einmal die Lesung wegen Migräne abbrechen. „Später habe ich eine Schilderung dieser Migräne in einem ihrer Romane wiedergefunden“, teilt Scherzer mit.

Auch über Feridun Zaimoglu kann die Buchhändlerin erzählen: „Er ist ein sehr angenehmer, zugewandter Mensch, man glaubt gar nicht, dass er solche wütenden Bücher schreiben kann.“

Und auf die Frage, ob sich über die Jahre etwas verändert hat, antwortet Scherzer: „Eigentlich gar nicht so viel“, da es „immer um das Buch, um die Literatur“ ginge.

Die Buchhandlung Proust pflegt außerdem intensiv ihr Sachbuch-Segment. Buchreport hat mit ihr und zwei weiteren Buchhandlungen über das Sachbuch und Veranstaltungsformate gesprochen. Hier geht es zum Artikel (PLUS).

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