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Endometriose: Eine Frauenkrankheit, die zu oft nicht gesehen wird

Endometriose ist eine weit verbreitete gynäkologische Erkrankung. Das Problem: Sie wird häufig erst spät erkannt und adäquat behandelt.

Viele Symptome: Endometriose kann unterschiedliche Beschwerden verursachen. Hauptsymptom sind starke Unterleibsschmerzen vor und während der Menstruation. (Foto: 123rf.com/spukkato)

Im vergangenen Frühjahr postete die Influencerin und ehemalige „Germany’s Next Topmodel“-Teilnehmerin Anna Wilken ein verstörendes Foto auf Insta­gram: Das Selbstporträt zeigt die junge Frau mit freiem Unterbauch, auf dem mehrere blutige Wunden zu sehen sind. Die von einem Make-up-Artist gezeichneten Wundmale sollen auf die schmerzhaften Entzündungen im Bauchraum hinweisen, die mit der Krankheit Endometriose einhergehen, unter der Wilken seit ihrer Jugend leidet. Neben stechenden Krämpfen während der Periode äußert sich die Erkrankung bei ihr in weiteren Schmerzen, etwa im Rücken und in der Leistengegend, sowie Symptomen wie Reizdarm, Kopfschmerzen und Erschöpfungszuständen. Ihren Leidensweg hat die 25-Jährige im Buch „In der Regel bin ich stark“ beschrieben, das 2019 bei Eden Books (gehört zur Edel Verlagsgruppe) erschienen ist und seitdem zum Longseller avanciert ist. Darin beschreibt Wilken auch, wie sie die sozialen Medien nutzt, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und über die Erkrankung aufzuklären.

Instagram und Co. sind für viele Frauen ein Rettungsanker, weil es im Alltag immer noch wenig Verständnis für das Leiden gibt, aber auch Ärzte erst spät einschreiten. Tatsächlich vergehen oft viele Jahre, bis die Erkrankten eine Diagnose und entsprechende Hilfestellung – oft in einer spezialisierten Einrichtung – erhalten. Die Endometriose-Vereinigung Deutschland, eine bundesweite Selbsthilfeorganisation von und für Betroffene, fasst die prekäre Situation so zusammen: „Zwei Millionen Betroffene in Deutschland. Unterfinanzierte Forschung. Ungenügende Versorgungssituation. Extrem lange Diagnosezeiträume. Unzureichende Kostenübernahmen für notwendige Medikamente und Behandlungen.“ Jährlich macht der Verein u.a. mit dem Tag der Endometriose am 29. September auf das Thema aufmerksam. Nun soll ein Positionspapier an die Bundesregierung mit konkreten Forderungen, etwa hinsichtlich Aufklärung, Diagnostik und Arbeitsrecht, die Krankheit, die offenbar jede zehnte Frau betrifft, auf die politische Agenda befördern.

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