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E-Commerce treibt den Handel

Der deutsche Einzelhandel wird in den kommenden sechs Jahren ein Zehntel an Umsatz verlieren.  Zu diesem Ergebnis kommt das Kölner IFH Institut für Handelsforschung.

Laut der Studie „Handelsszenario 2020“ (hier zu kaufen) werden die Umsätze im stationären Einzelhandel von 448 Mrd Euro (2013) auf 405 Mrd Euro im Jahr 2020 sinken, während die reinen Online-Händler ihre heutigen Umsätze von 27 Euro auf 77 Mrd Euro fast verdreifachen würden, fasst die Nachrichtenagentur AFP die Analyse zusammen.

Weitere Ergebnisse:
  • Der Online-Handel von Einzelhändlern mit Filialgeschäft werde in sechs Jahren von 11 auf 34 Mrd Euro wachsen. 
  • Mehr als ein Drittel der Deutschen (37%) führen seltener in die Stadtzentren, weil sie mehr über die Online-Shops kauften; dabei seien Einzelhändler in Stadtrandgebieten nicht ganz so bedroht.
  • Die Offline-Versandhändler, die per Katalog oder Telefonbestellung verkaufen, müssten sich auf deutliche Rückgänge einstellen, von 4 auf 2 Mrd Euro.
Das IFH verknüpft die Analyse mit 15 Thesen zur Handelsentwicklung:
1. Der deutsche Handel wächst nicht.
2. Formatverschiebungen: Vom Preis- zum Online-Offline-Wettbewerb.
3. Die Ära des „Geiz ist geil“ ist durch die Forderung nach einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis abgelöst.
4. Steigender Preis- und Margendruck führt zu Vertikalisierung
5. E-Commerce treibt den Handel und führt zu Umsatzverlusten des stationären Handels.
6. Cross-Channel – Online ist der Showroom des stationären Handels.
7. Der Preis- und Formatwettbewerb des Handels wird heute durch den Wettbewerb um intelligente Vernetzung abgelöst.
8. Zunehmende Online-Umsätze haben das Potenzial, die Preismitte wieder zu beleben
9. Die Vertikalisierung wird an Geschwindigkeit zunehmen – Treiber ist nicht (mehr) der Preis(druck), sondern die Transparenz.
10. Stationäres „Erlebnis-Shopping“ verliert im Verhältnis zum „Bedarfsshopping“, aber der stationäre Handel ist der Kontaktpunkt für Emotionalität und Spontankäufe.
11. Bei sinkenden Frequenzen in den Innenstädten haben jenseits der traditionellen Handelslandschaft Formate zwischen Shopping – Freizeitgestaltung und  Gastronomie unabhängig von Ladenöffnungszeiten Chancen auf (Wieder-)Belebung.
12. Für den Multi-Channel-Handel rückt kanalübergreifende Markenführung in den Vordergrund.
13. Sinkende Flächenproduktivitäten führen zu abnehmenden Renditen für Händler und auch für Vermieter.
14. Internet-Pure-Player übernehmen die Funktion der Kauf- und Warenhäuser
15. Der Einzelhandel muss sich neu definieren.

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