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Drama zwischen Mensch und Natur

Martina Kayser verstärkt seit Anfang Mai den Reclam Verlag als Verlagsleiterin für den allgemeinen Publikumsmarkt (Sachbuch/Literatur). Sie soll schwerpunktmäßig das Sachbuch-Programm ausbauen und den populären Bereich insgesamt stärken. Kayser, die zuletzt bei Vandenhoeck & Ruprecht gearbeitet hat, empfiehlt „Das letzte Jahrhundert der Pferde“ von Ulrich Raulff: „Ein Traktorunfall auf dem Lande Mitte des 20. Jahrhunderts. Ein altertümlicher Diesel kommt vom Weg ab, der Bauer verliert die Kontrolle über sein Gefährt. Der Traktor bricht seitlich aus und verwickelt sich in einen Elektrozaun, der über viele Eisenteile jeden Stromstoß an den Fahrer weiterleitet. Selbstbefreiung ist unmöglich. Der Retter betritt die Szene in Gestalt eines Pferdes, eines schweren belgischen Kaltblüters, der das havarierte Gefährt auf festen Grund zurückzieht. Das Pferd, jahrtausendealter enger Gefährte des Menschen, legt sich noch einmal für diesen ins Geschirr. Die alte, überholte Welt rettet die neue. Ein wunderbares Buch: Auf erzählende Weise erkenntnisreich, weil es das Pferd als Agenten unserer Zivilisationsgeschichte würdigt. Anrührend, weil es das Drama zwischen Mensch und Natur sinnlich erfahrbar macht. Spannend, weil es voller Überraschungen und Entdeckungen steckt.“
Ulrich Raulff, Das letzte Jahrhundert der Pferde, 461 S., 29,95  €, C.H. Beck, ISBN 978-3-406-68244-5

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