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Donner- statt Wonnemonat

Der Mai hat dem Buchhandel und damit der gesamten Branche keine Fortsetzung des Aufwärtstrends beschert: Nach drei Monaten in Folge mit Umsätzen über Vorjahr gab es jetzt einen Dämpfer:

  • Die Mai-Umsätze lagen in den stationären Buchverkaufsstellen im Bundesdurchschnitt um 3,4% unter Vorjahr (s. Säulen-Grafik oben).
  • Der buchreport-Umsatztrend bleibt aber nach 5 Monaten im Plus, hat sich aber auf +1% halbiert (s. die graue Kumulationskurve).

Das aktuelle Mai-Minus ist dabei nicht kalendarisch etwa durch die Feiertagssaison zu erklären, denn: Die Zahl der Verkaufstage im Mai 2016 entsprach denen im Vorjahresmonat, einer der drei Feiertage in diesem Mai wurde sogar anders als 2015 nicht einmal bundesweit begangen.

Unwetter hat regional das Geschäft verdorben

Lokal und regional haben die Extremwetterlagen der zweiten Mai-Hälfte sicher einige Spuren hinterlassen und womöglich den Ausschlag nach unten verstärkt. Bei aller Vorsicht in der Interpretation, was die Kausalitäten angeht, zeigt sich bei regionaler Auswertung der Media Control-Daten, dass die von Unwettern hauptbetroffenen Bundesländer Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen tatsächlich stärkere Umsatzrückgänge aufweisen als die anderen Flächenländer.

Betrachtet man die verkauften Mengen, so ist der Mai-Rückgang mit einem Absatzminus von gut 5% um ein gutes Stück heftiger. Der Effekt wird gemildert durch einen höheren Durchschnittspreis (s. den Preiseffekt in der Absatz- und Umsatzgrafik oben rechts). Auch das erwähnte kumulierte Umsatzplus (Januar bis Mai) von 1% ist durch Preiseffekte bedingt.

Belletristik und Kinderbuch etwas besser als der Schnitt

Der Blick auf die Warengruppen im Kasten am Fuß der Seite zeigt, dass die großen Belletristik-Segmente sowie das Kinder- und Jugendbuch weniger verloren haben, als der Schnitt. Das Sachbuch sowie Ratgeber und Reiseführer haben dagegen stärker verloren. Insgesamt zeigt aber die zweite Spalte der Trend-Dreiecke in der Grafik, die für die kumulierten Werte steht, dass die populären Warengruppen fürs Erste weiterhin im Plus sind bzw. in der Belletristik nur ganz minimal unter Vorjahr.

Die Fachbücher schwächeln weiter, wobei nicht abzulesen ist, ob die Nachfrage so stark zurückgeht oder ob das zurückgefahrene Sortimentsangebot im stationären Handel die Abwärtsspirale treibt.

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