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Die Stärke des Sachbuchs

Das Geschäft mit Sachbüchern entwickelt sich seit Längerem etwas besser als der Durchschnitt aller Warengruppen. In den ersten 8 Monaten dieses Jahres hat das Segment sogar zweistellig gegenüber 2020 zugelegt und damit auch das Vor-Coronajahr 2019 übertroffen. Der Marktanteil der Sachbücher ist entsprechend gewachsen und beträgt am Buchhandelskuchen (ohne Schulbuch) aktuell rund 12%. Das ist einer der Befunde des Sachbuch-Schwerpunkts im buchreport.magazin 9/2021 (e-Paper).

Hinter der positiven Entwicklung steht ein Zusammenspiel aus gestiegener Nachfrage und höheren Preisen. Weil die Titel weniger austauschbar sind, trauen sich die Verlage häufiger, über die üblichen Preispunkte hinauszugehen. Beispiele dafür sind:

  • die Barack-Obama-Erinnerungen bei Penguin für 42 Euro
  • Michael Maars literaturkritisches Panorama „Die Schlange im Wolfspelz“ für 34 Euro, von dem Rowohlt über 30.000 Exemplare abgesetzt hat
  • Sahra Wagenknechts 345-seitige Gesellschaftsanalyse „Die Selbstgerechten“ (Campus) für 24,95 Euro, die zu den umsatzstärksten Sachbuch-Titeln des bisherigen Jahresverlaufs gehört.

Verlagskonzerne bei Sach-Titeln weniger dominant

Im Sachbuch ist C.H. Beck derzeit die führende Verlagsmarke. Generell ist die Dominanz der 3 großen Publikumsverlagsgruppen im Sachbuch nicht so ausgeprägt wie etwa in der Belletristik, zeigt eine Auswertung des Handelspanels von Media Control:

  • Die Verlagsgruppe Penguin Random House (PRH), die Holtzbrinck-Verlage und die Bonnier-Gruppe kommen bei Romanen, Erzählungen, Comic und Dichtung zusammen auf einen Marktanteil von rund 53%.
  • Bei Sachbüchern haben die 3 Großgruppen 2020 gut 46% des Umsatzes bestritten, im laufenden Jahr 45%.
  • Bei Ratgebern kommen PRH, Bonnier und Holtzbrinck auf 22%; bei Vollzug der angekündigten Übernahme des Kreativratgeber-Verlags Frech durch PRH dürfte der Anteil auf 25% steigen.

Eine mögliche Erklärung dafür, dass die großen Verlagsgruppen die Sachthemen weniger dominieren: Die Sachbücher sind stärker als Romane selbsterklärend. Ein gut getimter Sachtitel ist damit weniger auf Marketingpower angewiesen als Belletristik.

Hier geht es zum buchreport.magazin-Artikel: Die Sachbuch-Konjunktur.

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