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„Innenstädte drohen zu veröden“

Der Handelsverband (HDE) schlägt Alarm: Laut einer aktuellen Studie des HDE und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung, über die die „Welt“ exklusiv berichtet, droht eine Verödung der Innenstädte. HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth: „In vielen Städten müssen daher die Fußgängerzonen gesundgeschrumpft werden.“

Wie im aktuellen buchreport.express 22/2017 berichtet, geht die Kundenfrequenz in den Innenstädten immer weiter zurück. „Auch in anderen Einzelhandelsbranchen kaufen immer mehr Menschen im Internet ein. Das sind viele potenzielle Kunden, die dann nicht mehr in die Städte kommen, um dort zu shoppen“, konstatiert Osiander-Geschäftsführer Christian Riethmüller.

Eine Entwicklung, die sich offenbar immer weiter zuspitzt, zumal jeder Leerstand die Situation weiter verschärft. Bis 2020 werden laut HDE-Schätzung rund 50.000 Standorte vom Markt verschwinden. Das sind immerhin 10% des derzeitigen Angebots. Vor allem kleine und mittelständische Händler geraten dabei in Existenznot.

Laut HDE-Chef Genth müssen Politik und Kommunen schnell eingreifen. Seine Lösungsansätze: 

  • Citymanager: Als eine Art Schnittstelle zwischen Handel, Immobilienbesitzern, Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing sollen „Citymanager“ Planungen und Konzepte vorantreiben und koordinieren.
  • Gesundschrumpfung: Die Politik müsse außerdem das Bau- und Planungsrecht modifizieren, um Ladenlokale zusammenzulegen oder Geschäftsräume am Rand von Fußgängerzonen in Wohnraum umzuwidmen. „Die Innenstädte müssen verdichtet werden.“
  • Chancengleichheit mit Online: Das Wettbewerbsrecht sollte eine Chancengleichheit zwischen stationärem Handel und den Onlineanbietern anstreben.
  • Verkaufsoffene Sonntage: Auch die Ladenöffnungszeiten sollen laut HDE angepasst werden: „Das Internet ist nichts anderes als ein virtueller Standort“, erklärt HDE-Chef Genth. Und der sei sonntags zunehmend konkurrenzlos, seit immer mehr verkaufsoffene Sonntage verboten würden

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